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Das Buch der Sprichwörter
Gottes Schatzbuch der Weisheit zeigt, dass Gottes Wort praktisch auf jeden Lebensbereich im Alltag angewendet werden kann.
1 1 Sprichwörter von Salomo Ben-David, / dem König von Israel. 2 Sie lehren Weisheit und Selbstbeherrschung, / um guten Rat zu verstehen 3 und Bildung zu erlangen, / einen Sinn für Recht und Aufrichtigkeit, / und zu leben, wie es Gott gefällt, 4 Unerfahrenen geben sie Klugheit, / jungen Menschen Wissen und Vernunft. 5 Der Kluge hört zu und mehrt seine Kenntnis, / der Erfahrene lernt Führungskunst, 6 versteht Bildrede und Spruch, / Rätsel der Weisen und ihr Wort.
7 Mit Ehrfurcht vor Jahwe beginnt die Erkenntnis. / Nur Narren verachten Weisheit und Zucht.
8 Höre, mein Sohn, auf die Mahnung des Vaters, / verwirf die Weisung deiner Mutter nicht! 9 Denn sie sind wie ein Schmuck für den Kopf, / wie eine schöne Kette für den Hals.
10 Mein Sohn, wenn Sünder dich beschwatzen, / dann geh nicht darauf ein! 11 Wenn sie sagen: "Komm mit uns! / Wir liegen im Hinterhalt und lauern auf Blut, / wir stellen den Ahnungslosen nach, einfach so! 12 Wir verschlingen sie wie der Tod; / wir reißen sie aus dem Leben, / befördern sie ins Grab! 13 Ihr Hab und Gut gehört dann uns, / und wir füllen unsere Häuser damit. 14 Komm, schließ dich uns an, / wir teilen die Beute gerecht!"
15 Geh da nicht mit, mein Sohn! / Gib dich nicht mit solchen ab! 16 Denn sie haben nur Böses im Sinn / und sind schnell zu einer Bluttat bereit. 17 In den Augen aller Vögel / ist das Fangnetz ohne Absicht bestreut*. 18 Doch jene lauern auf ihr eigenes Blut, / sie stellen dem eigenen Leben nach. 19 Und so geht es jedem, der unehrlich reich werden will, / sein Raub raubt dem Räuber das Leben.
20 Die Weisheit ruft auf der Straße, / auf den Plätzen erschallt ihre Stimme. 21 Man hört sie im lärmenden Gewühl / und auch an den Toren der Stadt: 22 "Wie lange noch, ihr Dummköpfe, liebt ihr die Dummheit, / wie lange gefällt den Spöttern ihr Spott / und verachten die Narren Erkenntnis? 23 Nehmt doch endlich meine Mahnung an! / Dann lass ich sprudeln meinen Geist / und öffne den Schatz meines Wissens. 24 Immer wieder rief ich euch an, / doch ihr habt gar nicht zugehört, / habt die ausgestreckte Hand missachtet, 25 wolltet die Mahnung nicht hören / und schlugt jeden Rat in den Wind. 26 Doch wenn das Unglück kommt, werde ich lachen. / Dann spotte ich über euch, 27 wenn das, was ihr fürchtet, wie ein Sturm über euch kommt, / wenn ihr bedrängt seid von Angst und Schrecken. 28 Dann schreit ihr nach mir, doch ich antworte nicht, / dann sucht ihr mich, doch ihr findet mich nicht. 29 Weil sie jede Einsicht hassten / und es ablehnten, Jahwe zu fürchten, 30 weil sie meinen Rat nicht wollten / und meine Mahnung verschmähten, 31 darum sollen sie essen, was sie sich eingebrockt haben, / sollen satt werden am eigenen Rat. 32 Denn Sturheit bringt die Beschränkten um, / die Dummen vernichtet ihre Sorglosigkeit. 33 Doch wer auf mich hört, hat nichts zu befürchten, / kann ohne Angst vor Unglück sein."
2 1 Mein Sohn, wenn du meine Worte annimmst / und meine Gebote bei dir verwahrst, 2 wenn du der Weisheit dein Ohr leihst / und dem Verstehen zugeneigt bist, 3 ja, wenn du um Verstand betest / und um Einsicht flehst, 4 wenn du sie suchst wie Silber, / ihnen nachspürst wie einem wertvollen Schatz, 5 dann wirst du die Ehrfurcht begreifen, / die man vor Jahwe haben muss, / und wirst anfangen, Gott zu erkennen.
6 Denn Jahwe gibt Weisheit, / von ihm kommen Erkenntnis und Verstand. 7 Den Aufrichtigen hält er Hilfe bereit, / und für die Redlichen ist er ein Schild. 8 Um die Wege des Rechts zu bewahren, / beschützt er die, die ihm treu sind.
9 Dann wirst du verstehen, was Recht und Gerechtigkeit ist, / Aufrichtigkeit und ein guter Weg. 10 Denn Weisheit wird in dein Herz einziehen / und Erkenntnis beglückt deine Seele. 11 Besonnenheit wacht über dir / und Verständigkeit behütet dich.
12 Das wird dich retten vom Weg des Bösen, / von denen, die die Wahrheit verdrehen, 13 die den geraden Weg verlassen / und auf finsteren Abwegen sind; 14 von denen, die sich freuen, Böses zu tun, / die jubeln über böse Verkehrtheit, 15 die krumme Wege gehen / und deren Pfad nur in die Irre führt.
16 Das wird dich retten vor der fremden Frau, / der Verführerin, die dir schmeichelt, 17 die den Vertrauten ihrer Jugend verlässt / und den Bund ihres Gottes vergisst. 18 Ihr Haus sinkt hinab in die Totenwelt, / und ihr Weg führt sie zu den Schatten. 19 Wer zu ihr geht, kehrt nie mehr zurück, / er findet den Weg zum Leben nicht wieder.
20 Darum geh du auf dem Weg der Guten / und führe ein Leben, das Gott gefällt. 21 Denn die Gerechten bewohnen das Land, / und die Aufrichtigen bleiben darin. 22 Aber die Gottlosen werden beseitigt, / die Treulosen jätet man aus.
3 1 Mein Sohn, vergiss meine Weisung nicht, / behalte meine Vorschriften im Herzen! 2 Sie geben dir ein langes Leben / und sichern dir Jahre im Frieden. 3 Nie sollen dich Liebe und Treue verlassen, / binde sie um deinen Hals und schließe sie in dein Herz! 4 So findest du Gunst und Anerkennung / bei Gott und den Menschen.
5 Vertraue Jahwe mit ganzem Herzen / und stütze dich nicht auf deinen Verstand! 6 Such ihn zu erkennen bei dem, was du tust, / dann räumt er dir die Hürden aus dem Weg!
7 Halte dich nicht selbst für klug, / sondern fürchte Jahwe und meide das Böse! 8 Das ist Heilung und Wohltat für dich.
9 Ehre Jahwe mit deinem Besitz, / mit dem Besten von dem, was du erntest. 10 Dann füllen sich deine Scheunen mit Korn / und deine Fässer mit jungem Wein.
11 Mein Sohn, verachte nicht die Belehrung Jahwes, / sei nicht unwillig, wenn er dich ermahnt. 12 Denn wen Jahwe liebt, den erzieht er streng, / wie der Vater den Sohn, den er gern hat.*
13 Wie glücklich ist der, der Weisheit fand, / der Mann, der Verständnis erwarb. 14 Denn Weisheit erwerben ist besser als Geld erwerben, / ihr Gewinn ist mehr wert als Gold. 15 Sie ist viel kostbarer als Perlen, / dein ganzer Schmuck kommt ihr nicht gleich. 16 In der rechten Hand bietet sie langes Leben / und in ihrer linken Reichtum und Ehre. 17 Ihre Wege sind Wege der Freude / und ihre Pfade führen zum Glück. 18 Sie ist ein Lebensbaum für den, der sie ergreift, / wer an ihr festhält, ist glücklich zu preisen.
19 Durch Weisheit hat Jahwe die Erde gegründet, / durch Verstand den Himmel hingestellt. 20 Sein Wissen brachte die Meere hervor, / ließ Regen aus den Wolken fallen.
21 Mein Sohn, verliere es nicht aus den Augen, / bewahre Umsicht und Besonnenheit! 22 Sie sind das Leben für dich / und ein schöner Schmuck für deinen Hals. 23 Dann gehst du sicher deinen Weg, / dein Fuß stößt nirgends an. 24 Wenn du dich hinlegst, schreckst du nicht auf, / legst du dich nieder, erfrischt dich dein Schlaf. 25 Du fürchtest dich nicht vor plötzlichem Schrecken, / dem Grauen, das über Gottlose kommt. 26 Denn Jahwe steht dir bei, / er bewahrt deinen Fuß vor der Falle.
27 Versage keine Wohltat dem, der sie braucht. / Wenn du helfen kannst, dann tue es auch! 28 Sag nicht zu deinem Nächsten: "Komm später wieder, / morgen gebe ich es dir!", wo du jetzt schon helfen kannst.
29 Plane nichts Böses gegen deinen Nächsten, / der vertrauensvoll neben dir wohnt! 30 Geh mit keinem grundlos vor Gericht, / wenn er dir nichts Böses tat.
31 Beneide Gewalttätige nicht, / wähle keinen ihrer Wege! 32 Denn Jahwe verabscheut den, der auf Abwegen geht. / Doch dem Aufrechten schenkt er Vertrauen.
33 Auf dem Haus des Gottlosen liegt der Fluch Jahwes, / doch die Wohnung des Gerechten* segnet er.
34 Ja, mit Spöttern treibt er Spott, / aber den Demütigen erweist er Gnade.*
35 Weise kommen zu Ehren, / Dummköpfe tragen Schande davon.
4 1 Hört, ihr Söhne, auf die Mahnung des Vaters, / merkt auf, damit ihr Einsicht lernt, 2 denn gute Lehre gebe ich euch! / Schiebt meine Weisung nicht weg!
3 Als ich ein kleiner Junge war, / zart und einzig vor meiner Mutter, / da hat mein Vater mich schon unterwiesen. 4 Er sagte: Präg dir meine Worte ein! / Bewahre meine Gebote und lebe danach! 5 Erwirb dir Weisheit und Verstand! / Vergiss sie nicht und richte dich nach dem, was ich sage! 6 Verlass die Weisheit nicht, sie wird dich behüten! / Liebe sie, so beschützt sie dich. 7 Weisheit fängt mit Weisheit an. Erwirb sie dir! / Erwirb Verstand mit allem, was du hast! 8 Schmiege dich an sie, dann wird sie dich erhöhen, / umarme sie, dann bringt sie dich zu Ehren! 9 Sie setzt einen schönen Kranz auf deinen Kopf, / eine prächtige Krone schenkt sie dir.
10 Höre, mein Sohn, nimm an, was ich sage, / dann mehren sich dir die Jahre des Lebens. 11 Im Weg der Weisheit unterweise ich dich, / ich leite dich auf ebener Bahn. 12 Wenn du gehst, wird dein Schritt nicht gehemmt, / wenn du läufst, dann stolperst du nicht. 13 Halte an deiner Erziehung fest, verleugne sie nicht, / bewahre sie, denn sie ist dein Leben! 14 Komm nicht auf die Bahn der Gesetzlosigkeit, / den Weg der Bösen betrete nie! 15 Vermeide ihn, betritt ihn nicht, / wende dich von ihm ab und gehe vorbei! 16 Denn sie schlafen nicht, wenn sie nichts Böses getan, / es raubt ihnen den Schlaf, wenn sie keinen zu Fall gebracht haben. 17 Unrecht ist ihr tägliches Brot, / Gewalt der Wein, den sie trinken. 18 Doch der Pfad der Gerechten ist wie das Morgenlicht, / es strahlt immer heller bis zum vollen Tag. 19 Der Weg der Gottlosen ist wie das Dunkel, / sie wissen nicht, worüber sie gestolpert sind.
20 Mein Sohn, achte auf meine Worte / und hör mir gut zu! 21 Lass sie nicht aus den Augen, / bewahre sie in Herz und Sinn! 22 Denn sie sind Leben für die, die sie finden, / und Gesundheit für den ganzen Leib.
23 Mehr als alles hüte dein Herz, / denn aus ihm strömt das Leben. 24 Entferne Unwahrheit aus deinem Mund, / die Falschheit von deinen Lippen! 25 Deine Augen sollen geradeaus schauen, / dein Blick gehe nach vorn. 26 Ebne die Bahn für deinen Fuß, / damit du feste Wege hast. 27 Biege nicht ab, weder rechts noch links, / halte deinen Fuß vom Bösen fern!
5 1 Mein Sohn, höre meiner Weisheit willig zu / und nimm meine Einsicht zur Kenntnis, 2 beachte diese Gedanken, / dass deine Rede das Wissen bewahrt.
3 Denn mit honigsüßen Worten lockt sie dich, die fremde Frau, / ihr Gaumen ist glatter als Öl, 4 doch zuletzt ist sie bitter wie Wermut*, / scharf wie ein zweischneidiges Schwert. 5 Ihre Füße steigen nieder zum Tod, / ihre Schritte streben dem Totenreich zu. 6 Damit du den Weg zum Leben nicht siehst, / lenkt sie dich ab, ohne dass du es merkst.
7 Und nun, ihr Söhne, hört auf mich! / Schlagt meine Warnungen nicht in den Wind! 8 Geh solch einer Frau aus dem Weg, / komm nicht in die Nähe ihres Hauseingangs! 9 Sonst überlässt du anderen deine Kraft, / einem Grausamen all deine Jahre. 10 Sonst leben andere von deinem Vermögen, / Fremde besitzen dann, was du erarbeitet hast. 11 Und du stöhnst an deinem Ende, / wenn dein Fleisch und dein Leib sich verzehren 12 und wenn du jammerst: "Warum habe ich nur die Erziehung gehasst? / Weshalb habe ich die Mahnung verachtet? 13 Hätte ich doch aufgepasst / und auf meine Lehrer gehört! 14 Fast wäre ich vor aller Öffentlichkeit / ins Unglück geraten."
15 Trink Wasser aus deiner eigenen Zisterne, / Wasser, das aus deinem Brunnen quillt. 16 Sollen deine Quellen auf die Straße fließen, / deine Bäche auf die Plätze der Stadt? 17 Dir allein soll sie gehören, / keinem Fremden neben dir. 18 Deine Quelle sei gesegnet! / Freu dich an der Frau deiner Jugend! 19 Die liebreizende Gazelle, / das anmutige Reh – ihre Brüste sollen dich immer berauschen, / ihre Liebe bezaubere dich stets! 20 Warum willst du dich mit einer Fremden vergnügen, / warum die Brüste einer Unbekannten umschlingen?
21 Denn Jahwe hat die Wege des Menschen im Blick, / auf seine Pfade gibt er acht. 22 Die eigenen Sünden fangen den Gottlosen ein, / die Stricke seiner Sünde fesseln ihn selbst. 23 Er wird sterben aus Mangel an Zucht, / seine große Dummheit bringt ihn ins Grab.
6 1 Mein Sohn, hast du für deinen Nächsten gebürgt, / dich einem Fremden mit Handschlag verpflichtet, 2 hast du dich durch deine Worte gebunden, / dich gefesselt durch das, was du sagtest? 3 Dann tue dies, mein Sohn: Reiß dich los! / Denn ein andrer hat dich in seiner Gewalt. / Geh unverzüglich hin und bestürme ihn mit Bitten! 4 Gönne deinen Augen keinen Schlaf / und deinen Lidern keine Ruhe – 5 bis du ihm entkommen bist wie die Gazelle dem Jäger, / wie der Vogel dem Zugriff des Fängers.
6 Geh zur Ameise, du Fauler, / sieh, was sie tut und lerne von ihr! 7 Kein Vorgesetzter treibt sie an, 8 und doch sorgt sie im Sommer für Nahrung, / sammelt ihre Vorräte zur Erntezeit. 9 Wie lange willst du noch liegen, du Fauler? / Wann stehst du endlich auf? 10 Nur noch ein wenig Schlaf, nur noch ein bisschen Schlummer, / nur noch ein wenig liegen, die Hände gefaltet, 11 und schon kommt dir die Armut ins Haus! Wie ein Landstreicher, / ja, wie ein Räuber überfällt dich die Not.
12 Ein Schuft, ein Bösewicht ist, / wer Lügen verbreitet, 13 wer mit den Augen zwinkert, / mit den Füßen Zeichen gibt, / mit Fingern Andeutungen macht, 14 wer ein Herz voller Falschheit hat, / mit bösen Plänen darin, / und immer einen Streit anfacht. 15 Darum nimmt er ein schreckliches Ende, / plötzlich wird er zerschmettert / und nichts kann ihn retten.
16 Sechs Dinge sind Jahwe verhasst, / und sieben sind ihm ein Gräuel: 17 stolze Augen, falsche Zunge / und Hände, die Unschuldige töten, 18 ein Herz, das böse Gedanken durchpflügt, / Füße, die dem Verbrechen nachlaufen, 19 ein falscher Zeuge, der Lügen in die Ohren bläst, / und einer, der Zank zwischen Brüdern entfacht.
20 Bewahre, mein Sohn, das Gebot deines Vaters, / verwirf die Weisung deiner Mutter nicht! 21 Nimm sie dir zu Herzen, / binde sie um deinen Hals. 22 Beim Gehen soll es dich leiten, / beim Liegen dich beschützen / und beim Wachwerden dir raten. 23 Denn das Gebot ist wie eine Leuchte, / die Weisung wie ein Licht, / und die ermahnende Erziehung ist ein Weg zum Leben, 24 um dich zu schützen vor der schlechten Frau, / der glatten Zunge der Fremden. 25 Begehre nicht ihre Schönheit / und falle nicht herein, wenn sie dir schöne Augen macht. 26 Denn eine Hure bringt dich nur ums Brot, / doch eines anderen Ehefrau um dein kostbares Leben.
27 Kann man Feuer im Gewandbausch tragen, / ohne dass die Kleidung verbrennt? 28 Kann man über Kohlenglut laufen / und versengt sich nicht die Füße dabei? 29 So geht es dem, der zur Frau eines anderen geht. / Wer mit ihr schläft, der bleibt nicht ungestraft.
30 Man verachtet den Dieb nicht, wenn er stiehlt, / um sein Verlangen zu stillen, weil der Hunger ihn treibt. 31 Wird er ertappt, muss er es ersetzen, / siebenfach, mit der ganzen Habe seines Hauses. 32 Doch wer mit der Frau eines anderen Ehebruch treibt, / muss den Verstand verloren haben. / Nur wer sich selbst vernichten will, / lässt sich auf so etwas ein. 33 Schläge und Schande bringt es ihm ein / und unauslöschbare Schmach.
34 Denn Eifersucht weckt die Wut des Ehemanns; / hat er zur Rache Gelegenheit, verschont er dich nicht. 35 Er lässt sich auf keine Entschädigung ein, / bleibt unerbittlich, selbst wenn du ihn mit Geld überhäufst.
7 1 Mein Sohn, bewahre meine Worte / und hüte meine Weisung wie einen Schatz! 2 Achte auf meine Gebote, dass du lebst; / hüte sie wie deinen Augapfel. 3 Binde sie um deine Finger, / schreibe sie tief in dein Herz! 4 Nenn die Weisheit deine Schwester / und lass die Einsicht deine Freundin sein, 5 dass sie dich bewahre vor der Frau eines andern, / vor der Fremden, die dich umschmeichelt.
6 Einmal stand ich am Fenster / und blickte durch die Gitter hinaus. 7 Da sah ich eine Gruppe junger Männer, Unerfahrene, / und dabei einen Burschen ohne Verstand. 8 Er ging über die Straße, bog um die Ecke / und nahm den Weg zu ihrem Haus. 9 Es war schon in der Dämmerung, / beim Einbruch der Nacht, wenn es dunkel wird. 10 Schau, da kommt eine Frau ihm entgegen, / wie eine Hure geputzt, / ihre Absicht versteckt. 11 Leidenschaftlich ist sie und hemmungslos; / es hält sie nicht in ihrem Haus. 12 Bald ist sie draußen, bald auf den Plätzen, / an allen Straßenecken lauert sie. 13 Da greift sie ihn und küsst ihn ab / und spricht ihn herausfordernd an:
14 "Ich musste heute ein Freudenopfer* bringen, / nun habe ich mein Versprechen erfüllt. 15 Darum kam ich heraus, dir zu begegnen, / ich hab dich gesucht und gefunden. 16 Ich habe mein Bett mit Tüchern bezogen, / mit bunten ägyptischen Leinen, 17 und ich habe es mit Myrrhe besprengt, / mit Aloë und Zimt. 18 Komm, wir lieben uns die ganze Nacht, / wir berauschen uns an Liebeslust! 19 Denn mein Mann ist nicht zu Hause, / er ist auf Reisen, sehr weit fort. 20 Den Geldbeutel hat er mit sich genommen. / Zum Vollmondstag erst kommt er nach Haus."
21 Mit solchen Worten verleitet sie ihn, / verführt ihn mit schmeichelnden Lippen. 22 Er folgt ihr sofort, / wie ein Ochse, den man zum Schlachten führt, / wie ein Hirsch, den das Fangseil umschlingt, 23 bis ein Pfeil seine Leber zerreißt / und er wie ein Vogel im Fangnetz hängt. / Er weiß nicht, dass es um sein Leben geht.
24 Hört mir zu, ihr jungen Männer! / Merkt euch gut, was ich sage! 25 Lasst euch von solch einer Frau nicht verführen, / irrt nicht auf ihren Wegen umher! 26 Denn sie hat schon viele gefällt und erschlagen, / die Zahl ihrer Todesopfer ist hoch! 27 Ihr Haus ist ein Weg zum Scheol* hinab, / er führt in die Kammern des Todes.
8 1 Hört doch, wie die Weisheit ruft, / wie die Einsicht ihre Stimme erhebt! 2 Sie steht an den Straßen, dass jeder sie sieht, / sie hat sich an die Kreuzungen gestellt, 3 sie hält sich an den Stadttoren auf / und ruft an den Eingängen laut: 4 "Euch, ihr Leute, lade ich ein! / An alle Menschen wende ich mich. 5 Ihr Anfänger, lernt, was Klugheit ist! / Ihr Tagträumer, werdet endlich wach! 6 Hört zu, ich gebe euch einen wertvollen Rat! / Die Wahrheitsliebe öffnet mir den Mund. 7 Was ich sage, ist nichts als die Wahrheit, / denn ich verabscheue Gesetzlosigkeit. 8 Alle meine Worte sind recht, / keins davon ist hinterlistig und falsch. 9 Dem Einsichtigen sind sie alle recht / und dem, der sie verstehen will, klar. 10 Sucht meine Unterweisung und nicht Silberschmuck! / Nehmt Erkenntnis lieber an als reines Gold! 11 Weisheit ist besser als kostbare Perlen, / alle Juwelen ersetzen sie nicht."
12 Ich, die Weisheit, bin mit der Klugheit im Bund. / Durch Umsicht finde ich Erkenntnis und Rat. 13 Jahwe zu ehren heißt Böses zu hassen. / Ja, ich hasse Hochmut und Stolz / und unrechtes Tun / und einen Mund, der die Worte verdreht. 14 Bei mir ist Hilfe und Rat. / Ich habe Einsicht und habe auch Macht. 15 Könige regieren durch mich / und Herrscher entscheiden gerecht. 16 Durch mich versehen die Oberen ihr Amt, / die Vornehmen und die Verwalter des Rechts.
17 Ich liebe, die mich lieben; / und die mich suchen, finden mich. 18 Ich biete Reichtum und Ehre, / bleibendes Gut und gerechten Lohn. 19 Was ihr von mir bekommt, ist besser als das reinste Gold / und wertvoller als erlesenes Silber. 20 Ich gehe den Weg der Gerechtigkeit / und zwar mitten auf der Straße des Rechts. 21 Denen, die mich lieben, gebe ich, was bleibt, / und ihre Häuser fülle ich.
22 Bevor alles anfing, besaß mich Jahwe, / vor seinen Werken, vor aller Zeit. 23 Schon ewig war ich eingesetzt, von Anfang an, / noch vor Beginn der Welt. 24 Als noch keine Meere waren, wurde ich geboren, / als es noch keine wasserreichen Quellen gab. 25 Noch vor den Hügeln wurde ich geboren; / die Berge waren noch nicht eingesenkt, 26 die Erde hatte er noch nicht gemacht, / das feste Land und seine Felder. 27 Als er den Himmel wölbte, war ich dabei, / als er den Kreis des Horizonts abmaß über dem Meer, 28 als er die Wolken hoch oben zusammenzog / und die Quellen aus der Tiefe sprudeln ließ; 29 als er das Meer in seine Schranken wies, / die es nicht überschreiten darf, / als er die Fundamente der Erde abmaß, 30 da war ich als geliebtes Kind bei ihm. / Ich war seine Freude Tag für Tag / und spielte vor ihm allezeit. 31 Ich spielte auf dem Rund seiner Erde, / und es war meine Freude, bei den Menschen zu sein.
32 Nun denn, ihr jungen Leute, hört auf mich! / Wie glücklich sind alle, die auf meinen Wegen gehen! 33 Hört auf die Mahnung und schlagt sie nicht in den Wind! / Hört darauf und werdet klug! 34 Wie glücklich ist der, der auf mich hört, / der Tag und Nacht vor meinen Türen steht, / der in meinem Torweg wacht. 35 Denn wer mich findet, hat Leben gefunden / und das Wohlgefallen Jahwes. 36 Doch wer mich verfehlt, schadet sich selbst. / Alle, die mich hassen, lieben den Tod.
9 1 Die Weisheit hat ihr Haus gebaut, / hat es mit sieben Säulen ausgeschmückt. 2 Sie hat ihr Vieh geschlachtet, ihren Wein gemischt / und auch schon ihren Tisch gedeckt. 3 Nun schickt sie ihre Dienstmädchen / auf den Marktplatz der Stadt: 4 "Wer unerfahren ist, der kehre hier ein! / Wer etwas lernen will, ist eingeladen!" / So rufen sie aus. 5 "Kommt und esst von meinem Brot / und trinkt von meinem guten Wein! 6 Lasst ab von eurer Dummheit, wählt doch das Leben, / und geht auf dem Weg des Verstands!"
7 Wer einen Spötter ermahnt, erntet nur Schimpf; / und wer einen Gesetzlosen rügt, kriegt sein Teil davon ab. 8 Ermahne einen Spötter nicht, sonst hasst er dich nur! / Ermahne den Weisen, er liebt dich dafür! 9 Unterrichte den Weisen, dann wird er noch weiser; / belehre den Gerechten, so lernt er noch mehr! 10 Der Anfang aller Weisheit ist Ehrfurcht vor Jahwe. / Den Heiligen erkennen, das ist Verstand. 11 Denn durch mich werden deine Jahre vermehrt, / durch mich verlängert sich dein Leben. 12 Wenn du weise bist, dann hast du selbst etwas davon. / Und wenn du ein Spötter bist, musst du die Folgen selbst tragen.
13 Frau Torheit ist eine schamlose Frau / und hat nie etwas erkannt! 14 Da sitzt sie an ihrem Hauseingang, / sie thront auf dem Marktplatz der Stadt, 15 um einzuladen, den, der vorübergeht, / der einen geraden Weg verfolgt:
16 "Wer unerfahren ist, der kehre hier ein! / Wer etwas lernen will, ist eingeladen! 17 Gestohlenes Wasser ist süß, / und heimlich entwendetes Brot, / das schmeckt besonders gut!"
18 Doch wer ihr folgt, weiß nicht, dass dort die Schatten hausen, / denn die Geister der Toten sind bei ihr zu Gast.
10 1 Es folgen Sprichwörter Salomos.
Ein kluger Sohn ist Vaters Glück, / doch ein dummer ist Mutters Kummer.
2 Unrecht Gut gedeiht nicht gut, / doch Gerechtigkeit rettet vom Tod.
3 Jahwe lässt keinen verhungern, der gottgefällig lebt, / doch die Gier der Gottlosen stößt er zurück.
4 Wer lässig schafft, wird arm, / doch fleißige Hände machen reich.
5 Wer im Sommer sammelt, ist ein kluger Sohn, / doch wer die Ernte verschläft, hat Verachtung verdient.
6 Das Haupt des Gerechten ist mit Segen gekrönt, / doch im Mund des Gottlosen versteckt sich Gewalt.
7 Das Andenken des Gerechten ist Segen, / doch der Name des Gottlosen verwest.
8 Ein weiser Mensch nimmt Weisungen an, / doch wer Unsinn redet, kommt zu Fall.
9 Wer ehrlich ist, tritt sicher auf, / doch wer krumme Wege geht, fängt zu schwitzen an.
10 Wer böswillig zwinkert, verursacht nur Leid, / und wer Unsinn redet, kommt zu Fall.
11 Der Mund des Gerechten ist eine Quelle des Lebens, / doch im Mund eines Gottlosen versteckt sich Gewalt.
12 Hass verlangt nach Streit, / doch Liebe deckt alle Vergehen zu.
13 Auf den Lippen des Verständigen findet man Weisheit, / auf dem Rücken des Unverständigen einen Stock.
14 Weise sparen ihr Wissen auf, / Narren reden schnell Unheil herbei.
15 Für den Reichen ist der Besitz eine sichere Burg, / für den Armen führt Armut zum Untergang.
16 Der Verdienst des Gerechten erhält ihn am Leben, / der Gottlose gibt das Geld zum Sündigen aus.
17 Wer auf Mahnungen hört, ist auf dem Weg zum Leben, / wer sie verachtet, ist auf einer falschen Spur.
18 Wer den Hass versteckt, muss lügen, / doch wer Verleumdung ausstreut, ist verrückt.
19 Wo viele Worte sind, geht es ohne Sünde nicht ab, / doch wer die Zunge im Zaum hält, ist klug.
20 Die Worte eines Gerechten, sind wie erlesenes Silber, / doch das Gewissen eines Gesetzlosen ist wenig wert.
21 Das Reden des Gerechten macht viele Menschen satt, / doch ein Dummkopf stirbt durch Unverstand.
22 Wohlstand kommt durch den Segen Jahwes, / eigenes Mühen vergrößert ihn nicht.
23 Nur dem Dummen machen Schandtaten Spaß, / ein Verständiger erfreut sich an Weisheit.
24 Was der Gottlose fürchtet, kommt über ihn, / doch der Gerechte bekommt, was er wünscht.
25 Ist der Sturm vorüber, ist der Gottlose nicht mehr da, / doch der Gerechte steht immer auf festem Grund.
26 Wie Essig für die Zähne und Rauch für die Augen / ist ein Fauler für den, der ihn zur Arbeit schickt.
27 Wer Jahwe ehrt, wird länger leben, / wer ihn missachtet, verkürzt seine Zeit.
28 Der Gerechte kann Freude erwarten, / doch der Gottlose hat seine Hoffnung verspielt.
29 Wer sich an Jahwe hält, hat seine Zuflucht in ihm, / doch wer Unrecht tut, für den ist er der Untergang.
30 Wer lebt, wie es Gott gefällt, hat immer sicheren Grund, / doch wer Gott missachtet, verliert sein Land.
31 Wer lebt, wie es Gott gefällt, lässt Weisheit sprießen, / doch eine falsche Zunge schneidet man ab.
32 Die Worte des Gerechten tun dir wohl, / doch der Mund des Gottlosen verbreitet Verkehrtheit.
11 1 Falsche Waage verabscheut Jahwe, / nur volles Gewicht gefällt ihm gut.
2 Kommt Übermut, dann kommt auch Schande, / doch Weisheit ist mit Demut verknüpft.
3 Aufrichtige werden von Ehrlichkeit geführt; / Treulose zerfrisst ihre Falschheit.
4 Reichtum nützt nichts, wenn Gott zornig ist, / wer Gott gehorcht, rettet sein Leben.
5 Dem Aufrichtigen ebnet sein Gehorsam den Weg, / doch Gesetzlose kommen durch ihre Bosheit zu Fall.
6 Die Aufrichtigen rettet ihre Treue, / die Treulosen fängt die eigene Gier.
7 Wenn der Gottlose stirbt, vergeht seine Hoffnung, / und seine Erwartungen verlieren sich.
8 Der Gerechte wird aus Bedrängnis befreit, / der Gottlose kommt stattdessen hinein.
9 Wer Gott verachtet, verdirbt auch seinen Nächsten, / wer lebt, wie es Gott gefällt, wird durch Erkenntnis befreit.
10 Geht es den Gottesfürchtigen gut, freut sich die Stadt, / kommen die Gottlosen um, jubelt sie auf.
11 Durch den Segen ehrlicher Menschen kommt eine Stadt hoch, / doch das Gerede Gesetzloser reißt sie herab.
12 Wer über andere lästert, hat keinen Verstand, / doch ein Verständiger hält seinen Mund.
13 Wer als Verleumder umherzieht, gibt Anvertrautes preis, / doch ein Zuverlässiger hält die Sache geheim.
14 Wo es an Führung mangelt, zerfällt ein Volk, / Rettung kommt durch viele Berater.
15 Wer für einen Fremden bürgt, ist übel dran, / doch wer den Handschlag hasst, ist sicher.
16 Durch Liebenswürdigkeit kommt eine Frau zu Ehren, / durch Tatkraft Männer zu Vermögen.
17 Wer zu anderen gütig ist, tut sich selber wohl, / doch ein Grausamer schneidet sich ins eigene Fleisch.
18 Unsicher ist der Gewinn des Gottlosen; / wer lebt, wie es Gott gefällt, erhält sicheren Lohn.
19 So gewiss die Gerechtigkeit zum Leben führt, / so sicher führt die Jagd nach dem Bösen zum Tod.
20 Verschlagene Menschen verabscheut Jahwe, / doch die, die geradlinig leben, gefallen ihm gut.
21 Die Hand darauf: Der Böse bleibt nicht ungestraft! / Aber die Nachkommen des Gerechten bleiben verschont.
22 Wie ein goldener Ring im Rüssel einer Sau / ist eine schöne Frau, die keinen Anstand hat.
23 Wer lebt, wie es Gott gefällt, darf lauter Gutes erwarten; / doch wer Gott missachtet, hofft nur auf Zorn.
24 Mancher teilt mit vollen Händen aus und bekommt doch immer mehr, / ein anderer spart über Gebühr und wird doch arm dabei.
25 Wer andern Gutes tut, dem geht es selber gut, / wer anderen Erfrischung gibt, wird selbst erfrischt.
26 Wer in Notzeiten Getreide zurückhält, wird von den Leuten verflucht, / wer es aber verkauft, den segnen sie.
27 Wer auf das Gute aus ist, findet Gefallen bei Gott; / wer Böses ausheckt, zieht es sich auf den Hals.
28 Wer auf sein Geld vertraut, kommt zu Fall; / doch wer lebt, wie es Gott gefällt, wird sprossen wie das frische Grün.
29 Wer seine Familie zerrüttet, steht am Schluss vor dem Nichts, / und der Dumme wird ein Sklave des Weisen.
30 Der Gerechte ist ein Baum des Lebens; / und der Weise gewinnt Menschen für sich.
31 Wer Gott mit Ehrfurcht begegnet, bekommt den Lohn schon auf Erden, / wer Gott verachtet und in Sünde lebt, erst recht.*
12 1 Wer Zurechtweisung liebt, der liebt es zu lernen, / wer keine Ermahnung erträgt, ist einfach nur dumm.
2 Der Gute gewinnt Gefallen bei Gott, / doch den Intriganten verurteilt Jahwe.
3 Wer Unrecht tut, hat keinen Bestand, / doch der Gerechte steht wie ein tief verwurzelter Baum.
4 Eine fleißige Frau ist eine Krone für ihren Mann, / doch eine Schlampe ist wie Fäulnis im Skelett.
5 Ein Gerechter denkt an das Recht, / ein Gesetzloser plant Betrug.
6 Das Reden von Gottlosen ist wie ein Lauern auf Blut, / doch die Worte Wahrheitsliebender retten davor.
7 Gesetzlose stürzen und sind nicht mehr, / doch das Haus der Gerechten besteht.
8 Jeder wird nach dem Maß seiner Klugheit gelobt, / doch einen Wirrkopf verachtet man.
9 Besser unbeachtet bleiben und einen Diener haben, / als ein Wichtigtuer sein, der nichts zu essen hat.
10 Den Gerechten kümmert das Wohl seines Viehs, / wer Gott verachtet, hat ein grausames Herz.
11 Wer seine Felder bestellt, hat auch genügend Brot, / doch wer Nichtigkeiten nachjagt, ist ohne Verstand.
12 Der Gottlose beneidet Böse um ihren Gewinn, / doch die Wurzel der Gerechten gibt Halt.
13 Der Böse verfängt sich im Lügengespinst, / der Gerechte entgeht der Gefahr.
14 Wer Gutes sagt, lebt auch gut davon, / und was seine Hände reifen lassen, das kehrt zu ihm zurück.
15 Ein Dummkopf hält alles, was er tut, für recht, / doch ein Weiser hört auf Rat.
16 Ein Dummkopf zeigt seinen Ärger sofort, / doch wer die Beleidigung einsteckt, ist klug.
17 Ein wahrhaftiger Zeuge fördert das Recht, / ein falscher unterstützt den Betrug.
18 Wer unbedacht schwätzt, verletzt mit dem Schwert, / doch die Worte von Weisen sind heilende Kräuter.
19 Wahrheit besteht in Ewigkeit, / Lüge vergeht in kürzester Zeit!
20 Wer Böses plant, schadet sich selbst, / wer zum Frieden rät, der kann sich freuen.
21 Kein Unheil stößt dem Gerechten zu, / doch die Gottlosen werden vom Unglück erdrückt.
22 Ein Mensch, der lügt, ist Jahwe ein Gräuel, / nur wer wahrhaftig ist, gefällt ihm wohl.
23 Ein kluger Mensch hält sein Wissen verborgen, / doch ein Narr schreit seine Dummheit heraus.
24 Fleißige werden die Herrschaft erringen, / Faule müssen Zwangsarbeit tun.
25 Sorgen drücken einen Menschen nieder, / doch ein gutes Wort richtet ihn auf.
26 Der Gerechte zeigt seinem Freund den Weg, / wer Gott verachtet, geht in die Irre.
27 Wer lässig ist, fängt nie ein Wild, / doch der Fleißige schafft bleibenden Besitz.
28 Wer Gott gehorcht, findet das Leben. / Auf diesem Weg gibt es keinen Tod.
13 1 Ein verständiger Sohn hört, wenn er zurechtgewiesen wird, / doch der Spötter hört nicht auf die Ermahnung.
2 Vom Ertrag seiner Worte kann ein Mann gut leben, / gemeine Menschen aber lieben die Gewalt.
3 Wer den Mund hält, bewahrt sein Leben, / wer ihn aufreißt, dem droht Verderben.
4 Ein fauler Mensch hat viele Wünsche, erreicht aber nichts, / doch der Fleißige erfüllt sie sich.
5 Wer Gott gehorcht, hasst Lug und Trug, / wer Gott verachtet, bringt Schande und Spott.
6 Gottesfurcht bewahrt die Ehrlichen, / Gesetzlosigkeit bringt die Sünder zu Fall.
7 Mancher stellt sich reich und hat doch nichts; / mancher stellt sich arm und ist steinreich.
8 Ein Reicher kann Lösegeld für sein Leben bezahlen, / doch ein Armer wird gar nicht erst erpresst.
9 Das Licht der Gerechten strahlt hell, / doch die Lampe der Gottlosen erlischt.
10 Übermut bringt nichts als Streit, / doch wer sich beraten lässt, ist klug.
11 Vermögen aus dem Nichts verliert sich bald, / doch wer allmählich sammelt, gewinnt immer mehr.
12 Endloses Hoffen macht das Herz krank, / doch ein erfüllter Wunsch ist wie ein Lebensbaum.
13 Wer das Wort verachtet, muss dafür bezahlen, / doch wer Ehrfurcht hat vor dem Gebot, der wird belohnt.
14 Die Lehre des Weisen ist eine Quelle des Lebens, / die vor den Fallen des Todes bewahrt.
15 Wer gute Einsicht hat, verschafft sich Gunst, / doch der Weg der Verräter ist steinhart.
16 Jeder Kluge handelt mit Bedacht, / ein Narr kramt seine Dummheit aus.
17 Ein gesetzloser Bote richtet Unheil an, / doch ein treuer Gesandter macht es wieder gut.
18 Armut und Schande trifft den, der sich nichts sagen lässt, / doch wer Kritik annimmt, wird geehrt.
19 Es ist schön, wenn Wünsche sich erfüllen, / doch ein Dummkopf lässt dafür nicht vom Bösen ab.
20 Wer mit Weisen umgeht, wird weise, / doch wer sich mit Narren einlässt, schadet sich.
21 Die Sünder werden von Unheil verfolgt; / wer Gott gehorcht, wird mit Glück belohnt.
22 Das Erbe des Guten ist noch für die Enkel, / doch das Vermögen des Sünders ist für Gerechte bestimmt.
23 Viel Nahrung trägt der Acker der Armen, / doch manches wird durch Unrecht weggerafft.
24 Wer seine Rute schont, der hasst seinen Sohn, / doch wer ihn liebt, erzieht ihn beizeiten.
25 Wer gottrecht lebt, hat satt zu essen, / doch der Magen der Gottlosen bleibt leer.
14 1 Die Weisheit baut Familie und Haus, / doch die Torheit reißt alles wieder ein.
2 Wer seinen Weg geradeaus geht, hat Ehrfurcht vor Jahwe, / doch wer krumme Wege einschlägt, verachtet ihn.
3 Das Gerede eines Narren ist eine Rute für seinen Stolz, / doch der Weise überlegt, was er sagt.
4 Wo keine Rinder sind, da bleibt die Krippe leer, / doch die Kraft des Stiers bringt reichen Ertrag.
5 Ein zuverlässiger Zeuge wird nicht lügen, / doch ein falscher lügt, was er kann.
6 Ein Spötter sucht die Weisheit und findet sie nicht, / doch der Vernünftige entdeckt sie schnell.
7 Wenn du einem Dummen gegenübertrittst, / hörst du kein vernünftiges Wort.
8 Die Weisheit lässt den Klugen wissen, was er tut, / doch Narren betrügen sich durch ihre Dummheit selbst.
9 Schuld macht Narren zu Spöttern, / doch ehrliche Menschen gefallen Gott.
10 Das Herz allein kennt seinen tiefen Schmerz, / und auch seine Freude teilt es mit keinem.
11 Gesetzlosen wird das Haus zerstört, / doch das Zelt der Gerechten gedeiht.
12 Mancher wähnt sich auf dem richtigen Weg, / doch am Ende führt er ihn zum Tod.
13 Selbst beim Lachen kann man traurig sein, / und wenn es vorbei ist, bleibt der Schmerz.
14 Wer krumme Wege geht, bekommt, was er verdient, / der gute Mann wird mit Gutem belohnt.
15 Der Gedankenlose glaubt allem Geschwätz, / der Kluge achtet auf jeden Schritt.
16 Der Weise scheut sich und weicht dem Bösen aus, / doch der Narr braust auf und fühlt sich im Recht.
17 Ein hitziger Mann macht manche Dummheit, / doch der Hinterlistige wird immer gehasst.
18 Der Einfältige wird seine Dummheit erben, / doch der Kluge wird mit Erkenntnis gekrönt.
19 Die Bösen müssen sich vor den Guten verneigen / und die Gottlosen an den Türen der Gerechten.
20 Ein Armer ist selbst seinem Nächsten verhasst, / doch Reiche haben viele Freunde.
21 Wer seinen Nächsten verachtet, versündigt sich, / doch glücklich, wer sich über Hilflose erbarmt.
22 Wer Böses plant, wird in die Irre gehen, / doch wer gute Absichten hat, erntet Liebe und Treue.
23 Harte Arbeit führt zum Gewinn, / bloßes Gerede zum Verlust.
24 Reichtum ist die Krone der Verständigen, / der Kranz der Narren ist ihr Unverstand.
25 Ein ehrlicher Zeuge ist ein Lebensretter, / wer Lügen vorbringt, verbreitet Betrug.
26 Wer Jahwe ehrt, lebt in Sicherheit, / auch seine Kinder werden bewahrt.
27 Wer Jahwe ehrt, ist an der Quelle des Lebens / und wird vor tödlichen Fehlern bewahrt.
28 In der Größe seines Volkes liegt die Ehre des Königs, / doch ein Rückgang der Bevölkerung ist sein Untergang.
29 Wer ruhig bleibt, hat viel Verstand, / doch wer aufbraust, zeigt nur seine Unvernunft.
30 Gelassenheit hält auch den Körper gesund, / doch Leidenschaft ist Knochenfraß.
31 Wer Schwache bedrückt, verhöhnt deren Schöpfer, / doch wer Hilflosen hilft, ehrt den, der sie geschaffen hat.
32 In seinem Unglück kommt der Gottlose um, / doch wer mit Gott lebt, ist auch im Tod noch geborgen.
33 Im Herz des Verständigen ist die Weisheit zu Haus, / doch beim Dummkopf fühlt sie sich nicht wohl.
34 Gerechtigkeit macht ein Volk groß, / doch Sünde ist für jedes Volk eine Schande.
35 Ein kluger Diener wird von seinem Herrscher geschätzt, / doch einen Schändlichen trifft sein Zorn.
15 1 Eine sanfte Antwort besänftigt den Zorn, / doch ein kränkendes Wort heizt ihn an.
2 Die Worte von Weisen fördern das Wissen, / der Mund von Narren schwatzt dummes Zeug.
3 Jahwes Augen sind überall / und wachen über Böse und Gute.
4 Ein freundliches Wort ist wie ein Lebensbaum, / eine falsche Zunge bricht den Lebensmut.
5 Ein Dummkopf lehnt jede Erziehung ab, / doch wer sich ermahnen lässt, wird klug.
6 Wer Gott gehorcht, hat mehr als genug, / wer ihn missachtet, kann nicht nutzen, was er gewinnt.
7 Die Lippen der Weisen verbreiten Erkenntnis, / das Herz von Dummen ist falsch.
8 Das Opfer von Gottlosen ist Jahwe ein Gräuel, / das Gebet von Aufrichtigen gefällt ihm gut.
9 Das Treiben der Gottlosen verabscheut Jahwe, / doch liebt er den, der ihm gehorchen will.
10 Wer krumme Wege geht, wird hart bestraft, / wer die Ermahnung hasst, kommt um.
11 Totenreich und Unterwelt sind offen vor Jahwe, / wie viel mehr dann die Herzen der Menschen.
12 Der Spötter mag es nicht, dass man ihn rügt, / und zu den Weisen geht er nicht.
13 Ein fr&oumouml;hliches Herz macht ein strahlendes Gesicht, / bei Herzenskummer ist der Mut gebeugt.
14 Das Herz des Verständigen sucht nach Wissen, / der Mund der Dummen redet dummes Zeug.
15 Wer Kummer hat, hat keinen guten Tag, / doch ein fröhliches Herz ist ein tägliches Fest.
16 Besser wenig in Ehrfurcht vor Jahwe, / als große Schätze und ständige Sorge.
17 Besser nur Grünkost und Liebe dabei, / als der schönste Braten, übergossen mit Hass.
18 Ein Hitzkopf fängt Streit an, / ein Besonnener besänftigt ihn.
19 Der Weg des Faulen ist wie mit Dornen versperrt, / doch der Pfad von Aufrechten ist frei.
20 Ein kluger Sohn erfreut den Vater, / nur ein Dummkopf missachtet die Mutter.
21 Dem Unverständigen macht Dummheit Spaß, / wer Einsicht hat, geht den geraden Weg.
22 Wo es an Beratung fehlt, da scheitern die Pläne, / wo viele Ratgeber sind, da gibt es Erfolg.
23 Jeden freut es, wenn er Antwort geben kann; / wie gut ist ein Wort zur richtigen Zeit!
24 Wer Einsicht hat, geht den Weg aufwärts zum Leben, / damit er der Totenwelt unten entgeht.
25 Das Haus der Stolzen reißt Jahwe ein, / doch den Grenzstein der Witwe stellt er wieder auf.
26 Böse Pläne sind Jahwe ein Gräuel, / doch freundliche Worte erfreuen ihn.
27 Unehrlicher Gewinn bringt die Familie in Not, / doch wer Bestechung hasst, wird leben.
28 Der Gerechte überlegt sich, was er sagt, / doch ein gottloser Mund schäumt Böses aus.
29 Jahwe ist den Gottlosen fern, / doch das Beten der Gerechten hört er.
30 Leuchtende Augen erfreuen das Herz, / die gute Nachricht gibt neue Kraft.
31 Wer auf heilsame Zurechtweisung hört, / hält sich bei den Weisen auf.
32 Wer Ordnungen verwirft, verachtet sich selbst, / wer auf Mahnungen hört, erwirbt Verstand.
33 Ehrfurcht vor Jahwe ist Erziehung zur Weisheit; / und Demut geht der Ehre voraus.
16 1 Der Mensch stellt seine Überlegungen an, / doch was er sagt, kommt von Jahwe.
2 Der Mensch hält alles, was er tut, für recht, / doch Jahwe prüft die Motive.
3 Vertraue Jahwe deine Vorhaben an, / dann werden deine Pläne gelingen.
4 Alles schuf Jahwe zu seinem Zweck, / auch den Gottlosen – für den Unheilstag.
5 Stolze Menschen verabscheut Jahwe. / Die Hand darauf! Sie entgehen ihrer Strafe nicht.
6 Durch Liebe und Treue wird Schuld gesühnt, / durch Ehrfurcht vor Jahwe bleibt man dem Bösen fern.
7 Wenn das Tun eines Menschen Jahwe gefällt, / macht er auch dessen Feinde zum Frieden bereit.
8 Besser wenig mit Gerechtigkeit, / als großen, aber unrechten Gewinn.
9 Das Herz des Menschen plant seinen Weg, / aber Jahwe lenkt seinen Schritt.
10 Ein Gottesurteil ist auf den Lippen des Königs, / beim Rechtsspruch irrt er sich nicht.
11 Es ist Jahwes Wille, dass die Waage einwandfrei ist / und die Gewichte im Beutel stimmen.
12 Gottlose Taten verabscheut der König, / denn sein Thron steht nur durch Gerechtigkeit fest.
13 Wahrhaftige Worte gefallen dem König; / er liebt es, wenn jemand ehrlich ist.
14 Der Zorn des Königs ist ein Bote des Todes, / doch ein weiser Mann wendet ihn ab.
15 Das freundliche Gesicht eines Königs ist Leben; / seine Gunst ist wie eine Wolke, die im Frühjahr Regen bringt.
16 Weisheit zu erwerben ist viel besser als Gold, / Verstand zu bekommen ist mehr als alles Silber wert.
17 Die Straße der Ehrlichen heißt: Meide das Böse! / Wer das beachtet, bewahrt sein Leben.
18 Hochmut kommt vor dem Fall / und Stolz vor dem Sturz.
19 Besser bescheiden bei Armen zu sein, / als mit Überheblichen Beute zu teilen.
20 Wer auf das Wort achtet, findet das Gute. / Glücklich der Mensch, der Jahwe vertraut!
21 Ein weiser Mensch ist angesehen, / und Anmut in der Sprache fördert Überzeugungskraft.
22 Der Verstand ist eine Lebensquelle für den, der ihn hat; / Dumme werden durch ihre Dummheit bestraft.
23 Ein Weiser redet mit Verstand, / das ist seinem Lehren förderlich.
24 Freundliche Worte sind wie Honig, / süß für die Seele und für den Körper gesund.
25 Mancher Weg erscheint dem Menschen recht, / doch am Ende führt er in den Tod.
26 Der Hunger treibt den Menschen an, / er arbeitet, um essen zu können.
27 Ein böser Mensch gräbt Unheil aus, / und auf seinen Lippen brennt es wie Feuer.
28 Ein falscher Mensch sät überall Streit, / ein Verleumder verfeindet Freunde.
29 Der Verbrecher verführt seinen Freund / und bringt ihn auf einen schlechten Weg.
30 Wer mit den Augen zwinkert, führt Böses im Schild; / wer die Lippen verzieht, hat es schon getan.
31 Graues Haar ist ein prächtiger Schmuck, / gefunden auf dem Weg der Gerechtigkeit.
32 Geduld bringt weiter als Heldentum; / sich zu beherrschen ist besser, als Städte zu erobern.
33 Im Gewandbausch wirft man das Los, / doch die Entscheidung kommt von Jahwe.
17 1 Besser trockenes Brot und Einigkeit / als ein großes Festmahl und Streit.
2 Ein kluger Diener wird Herr über einen missratenen Sohn / und teilt mit den Brüdern das Erbe.
3 Der Tiegel prüft Silber, der Ofen das Gold; / doch Jahwe ist es, der die Herzen prüft.
4 Ein Bösewicht hört auf böse Reden, / ein Lügner schenkt dem Verleumder Gehör.
5 Wer Arme verspottet, verhöhnt deren Schöpfer; / und wer sich über Unglück freut, der bleibt nicht ungestraft.
6 Der Alten Schmuck sind Enkelkinder, / der Kinder Stolz sind ihre Väter.
7 Zum Dummen passt die vornehme Sprache nicht; / und die Lüge nicht zum geachteten Mann.
8 Bestechung ist wie ein Zauberstein für den, der sie übt, / wohin er sich wendet, hat er Erfolg.
9 Wer nach Liebe sucht, deckt Vergehen zu, / doch wer die Sache aufrührt, vertreibt den Freund.
10 Eine Rüge trifft einen Verständigen mehr / als hundert Schläge einen Narren.
11 Nur Aufruhr will der Böse, / doch ein strenger Gerichtsbote wird ihm geschickt.
12 Besser einer Bärin begegnen, der die Jungen geraubt sind, / als einem Narren mit seinem Unverstand.
13 Wer Gutes mit Bösem vergilt, / bei dem bleibt das Unheil ein ständiger Gast.
14 Der Anfang eines Streits ist wie ein Wasserdurchbruch. / Hör auf, bevor der Prozess beginnt!
15 Den Schuldigen gerecht zu sprechen und den Gerechten für schuldig zu erklären, / beides verabscheut Jahwe.
16 Was soll das Geld in des Dummen Hand? / Kann er Weisheit kaufen ohne Verstand?
17 Ein Freund steht immer zu dir, / wie ein Bruder ist er dir in der Not.
18 Wer mit Handschlag für die Schulden eines anderen bürgt, / vermisst wohl seinen Verstand.
19 Wer Streit liebt, liebt die Sünde; / wer sein Tor zu hoch baut, führt seinen Einsturz herbei.
20 Ein hinterhältiger Mensch findet kein Glück; / ins Unheil stürzt, wer sich beim Reden verstellt.
21 Hat jemand einen Dummkopf zum Sohn, dann hat er auch Kummer; / der Vater eines Narren freut sich nicht.
22 Ein frohes Herz tut dem Körper wohl, / ein zerschlagener Geist trocknet ihn aus.
23 Der Gottlose nimmt heimlich Geschenke an, / um die Wege des Rechts zu umgehen.
24 Der Verständige hat die Weisheit vor Augen, / doch für den Dummen liegt sie am Ende der Welt.
25 Ein dummer Sohn macht seinem Vater Verdruss; / und Kummer seiner Mutter, die ihn geboren hat.
26 Eine Geldstrafe für den Unschuldigen ist nicht gut, / doch Edelleute schlagen zu lassen, ist gegen alles Recht.
27 Wer Einsicht hat, spart sich die Worte, / wer sich beherrschen kann, zeigt seinen Verstand.
28 Selbst ein Dummkopf wird für weise gehalten, wenn er schweigt, / für vernünftig, wenn er seine Lippen schließt.
18 1 Wer sich absondert, geht nur den eigenen Wünschen nach, / gegen jede Einsicht wehrt er sich.
2 Ein Dummkopf will die Sache nicht verstehen, / er will nur zeigen, was er meint.
3 Mit Gottlosen kommt Verachtung / und mit der Schande die Schmach.
4 Die Worte eines Menschen können tiefe Wasser sein, / ein sprudelnder Bach, eine Quelle der Weisheit.
5 Es ist nicht gut, Partei für den Schuldigen zu nehmen / und dem Gerechten sein Recht zu verweigern.
6 Die Reden eines Narren stiften Streit, / und sein Mund schreit, bis er Prügel bekommt.
7 Der Mund des Narren ist sein Untergang, / seine Lippen bringen ihn zu Fall.
8 Die Worte des Verleumders sind wie Leckerbissen; / man verschlingt sie mit großem Appetit.
9 Wer seine Arbeit nachlässig tut, / ist wie einer, der alles zerstört.
10 Wie ein fester Turm ist der Name Jahwes, / der Gerechte läuft zu ihm und ist in Sicherheit.
11 Sein Vermögen hält der Reiche für eine sichere Stadt, / in seiner Einbildung ist es ein verlässlicher Schutz.
12 Vor dem Sturz will mancher hoch hinaus, / doch der Ehre geht Demut voraus.
13 Wer Antwort gibt, bevor er zuhört, / ist dumm und macht sich lächerlich.
14 Der Mut eines Menschen überwindet die Krankheit, / doch wer hilft einem lebensmüden Geist?
15 Ein verständiger Mensch erweitert sein Wissen, / spitzt die Ohren und lernt stets dazu.
16 Geschenke öffnen viele Türen, / selbst zu den Großen geleiten sie dich.
17 Wer als Erster aussagt, hat scheinbar Recht, / doch dann kommt sein Gegner und stellt es in Frage.
18 Das Los beendet den Streit / und bringt die Mächtigen auseinander.
19 Ein getäuschter Bruder ist wie eine verschlossene Burg, / wie ein Festungsriegel der Streit mit ihm.
20 Von der Frucht des Mundes wird der Körper satt, / vom Erfolg der Lippen kann man leben.
21 Die Zunge hat Macht über Leben und Tod; / wer sie gut nutzt, genießt ihre Frucht.
22 Wer seine Frau gefunden hat, hat Gutes gefunden / und dazu das Gefallen Jahwes.
23 Der Arme muss bescheiden fragen, / der Reiche antwortet hart.
24 Viele Gefährten gefährden dich, / ein echter Freund ist treuer als ein Bruder.
19 1 Besser arm und ehrlich sein, / als ein Lügner und ein Trottel.
2 Unbedachter Eifer ist nicht gut, / wer es allzu eilig hat, tritt fehl.
3 Durch eigene Dummheit verdirbt man den Plan, / doch wütend ist man auf Jahwe.
4 Besitz vermehrt die Zahl der Freunde, / doch den Armen verlässt selbst sein Freund.
5 Ein falscher Zeuge bleibt nicht ungestraft; / wer Lügen vorbringt, kommt nicht davon.
6 Viele schmeicheln dem, der Einfluss hat, / und jeder will der Freund des Freigebigen sein.
7 Den Armen hassen alle Verwandten, / und seine Bekannten meiden ihn. / Und er jagt leeren Versprechungen nach.
8 Bilde deinen Verstand, dann tust du dir Gutes; / folg deiner Einsicht, dann findest du Glück!
9 Ein falscher Zeuge bleibt nicht ungestraft; / wer Lügen vorbringt, hat sein Leben verspielt.
10 Wohlstand steht einem Dummen nicht an; / und keinem Sklaven die Macht über Fürsten.
11 Ein Mensch, der Einsicht hat, regt sich nicht auf, / es ehrt ihn, dass er Verfehlungen vergibt.
12 Der Zorn des Königs ist wie Löwengebrüll, / doch seine Gunst ist wie Tau auf dem Gras.
13 Ein Verhängnis für den Vater ist der dumme Sohn; / und eine nörgelnde Frau ist wie ein tropfendes, undichtes Dach.
14 Haus und Habe kann man erben, / doch eine verständige Frau kommt von Jahwe.
15 Faulheit führt zum Tiefschlaf, / wer lässig ist, muss hungern.
16 Wer Gottes Weisung beachtet, der achtet auf sein Leben, / doch wer sich gehen lässt, kommt um.
17 Wer Bedürftigen hilft, leiht Jahwe; / er wird ihm seine Wohltat vergelten.
18 Deinen Sohn erziehe streng, solange noch Hoffnung ist; / lass ihn nicht in sein Verderben laufen.
19 Wer im Jähzorn handelt, trägt seine Strafe davon; / greifst du ein, machst du es noch schlimmer.
20 Hör auf den Rat und nimm die Zurechtweisung an, / dann bist du am Ende ein weiser Mann.
21 Viele Dinge nimmt ein Mensch sich vor, / doch zustande kommt der Ratschluss Jahwes.
22 Was einen Menschen wertvoll macht, ist seine Güte; / und besser arm sein, als ein verlogener Mann.
23 Jahwe zu fürchten ist gut zum Leben: / Satt und zufrieden verbringt man die Nacht / und wird nicht von Unglück berührt.
24 Greift der Faule mit der Hand in die Schüssel, / bringt er sie nicht zurück in den Mund.
25 Schlägt man den Spötter, wird ein Unerfahrener klug; / weist man den Verständigen zurecht, lernt er daraus.
26 Wer den Vater misshandelt, die Mutter verjagt, / ist ein verkommener, schändlicher Sohn.
27 Hör dir die Mahnung gar nicht erst an, mein Sohn, / wenn du doch von der Lehre abweichen willst.
28 Ein ehrloser Zeuge verspottet das Recht, / und Gottlose finden am Unrecht Geschmack.
29 Für Spötter stehen Gerichte bereit / und Prügel für den Rücken der Trottel.
20 1 Der Wein macht Spötter, das Bier Krakeeler. / Wer sich betrinkt, der kann nicht weise sein.
2 Das Drohen des Königs gleicht dem Brüllen des Löwen. / Wer seinen Zorn erregt, hat sein Leben verwirkt.
3 Vom Streit zu lassen, ehrt einen Mann, / doch jeder Trottel stürzt sich hinein.
4 Im Herbst mag der Faule nicht pflügen, / und wenn er ernten will, findet er nichts.
5 Guter Rat im Herzen des Menschen ist wie ein tiefes Wasser, / doch ein kluger Mann schöpft daraus.
6 Viele loben ihre eigene Frömmigkeit, / doch wer findet wirklich einen verlässlichen Mann?
7 Wer rechtschaffen lebt, wie Gott es gefällt: / Glücklich die Kinder, die er hinterlässt!
8 Ein König, der auf dem Richterstuhl sitzt, / findet mit den Augen jeden Bösen heraus.
9 Wer kann schon sagen: "Mein Gewissen ist rein, / ich bin frei von jeder Schuld"?
10 Zweierlei Maß und zweierlei Gewicht, / beides verabscheut Jahwe.
11 Schon ein junger Mann zeigt an seinen Taten, / ob sein Handeln rein und redlich ist.
12 Das Ohr, das hört, das Auge, das sieht, / Jahwe hat beide gemacht.
13 Liebst du den Schlaf, so bist du bald arm. / Mach die Augen auf, dann hast du zu essen.
14 "Schlecht, schlecht!" sagt der Käufer, / doch wenn er weggeht, gibt er mit dem Schnäppchen an.
15 Es gibt Gold und viele Perlen – der kostbarste Schmuck ist ein verständiges Wort.
16 Nimm sein Gewand, denn er hat für den Fremden gebürgt, / pfände ihn aus diesem Grund selbst.
17 Süß schmeckt ihm das Brot des Betrugs, / doch danach hat er den Mund voller Kies.
18 Durch Beratung haben Pläne Bestand. / Zieh nur mit weiser Überlegung in den Kampf!
19 Wer als Verleumder umherzieht, gibt Anvertrautes preis. / Lass dich nicht mit einem Schwätzer ein!
20 Wer Vater oder Mutter verflucht, / dessen Lampe erlischt in Finsternis.
21 Wer das Erbe hastig an sich reißt, / wird am Ende nicht gesegnet sein.
22 Sag nicht: Ich will das Böse vergelten! / Vertraue Jahwe, er wird dir helfen.
23 Zweierlei Gewicht und falsche Waage, / beides verabscheut Jahwe.
24 Von Jahwe sind des Mannes Schritte gelenkt. / Was versteht der Mensch von seinem Weg?
25 Wer vorschnell ruft "Geweiht!" und dann erst sein Gelübde bedenkt, / ist schon in die Falle getappt.
26 Ein weiser König sondert die Gesetzlosen aus / und führt das Dreschrad* über sie hin.
27 Der Geist des Menschen ist ein Licht Jahwes, / er durchforscht des Menschen Innerstes.
28 Gnade und Treue behüten den König, / ja durch Güte stützt er seinen Thron.
29 Der Stolz der Jungen ist ihre Kraft, / der Schmuck der Alten das graue Haar.
30 Blutige Striemen bessern den Bösen / und Schläge des Menschen Inneres.
21 1 Wie ein Wasserlauf ist das Herz des Königs in Jahwes Hand; / er lenkt es, wohin er auch will.
2 Der Mensch hält alles, was er tut, für gut, / doch Jahwe prüft die Motive.
3 Gerechtigkeit und rechtes Tun sind Jahwe lieber als geschlachtete Opfer.
4 Stolze Augen und Überheblichkeit, das Licht der Gottlosen, sind Sünde.
5 Überlegung und Fleiß bringen guten Gewinn, / doch Hast und Eile nichts als Verlust.
6 Durch Betrug erworbener Reichtum / ist wie ein verwehter Dunst, eine tödliche Falle.
7 Gewalttat reißt die Gesetzlosen weg, / denn sie weigern sich, das Richtige zu tun.
8 Verschlungen ist der Weg des Schuldigen, / der Gerechte geht den geraden Weg.
9 Besser auf dem Flachdach zu wohnen / als mit einer zänkischen Frau zusammen im Haus.
10 Ein böser Mensch hat Böses im Sinn, / kein Mitgefühl für den Nächsten.
11 Bestraft man den Spötter, lernt ein Unerfahrener davon; / belehrt man den Weisen, lernt er selbst daraus.
12 Ein Gerechter* achtet auf das gottlose Haus. / Er stürzt die Gottlosen ins Unglück.
13 Wer sein Ohr vor dem Schrei des Schwachen verschließt, / bekommt auch keine Antwort, wenn er einmal ruft.
14 Eine heimliche Gabe besänftigt den Zorn, / ein verborgenes Geschenk die heftige Wut.
15 Der Gerechte freut sich, wenn Recht geschieht, / doch der Verbrecher wird in Schrecken versetzt.
16 Ein Mensch, der vom Weg der Einsicht abirrt, / ruht bald in der Versammlung der Schatten.
17 Wer die Festfreude liebt, wird dem Mangel verfallen; / wer aufwändig lebt, wird niemals reich.
18 Der Schuldige zahlt das Lösegeld für den Gerechten, / der Betrüger muss für den Ehrlichen büßen.
19 Besser in der Wüste hausen / als Ärger mit einer zänkischen Frau.
20 Wertvolle Schätze und duftendes Öl sind in der Wohnung des Weisen, / doch ein Dummer vergeudet sie schnell.
21 Wer nach Gerechtigkeit und Güte strebt, / findet Leben, Recht und Ehre.
22 Ein Weiser erobert die Stadt der Starken / und stürzt das Bollwerk ihrer Sicherheit.
23 Wer den Mund hält, / hält sich Probleme vom Hals.
24 Der stolze Übermütige – man nennt ihn Spötter – spielt mit böser Überheblichkeit.
25 Den Faulen bringen seine Wünsche um, / denn seine Hände wollen nichts tun.
26 Es begehrt die Begierde den ganzen Tag, / doch der Gerechte gibt und kann großzügig sein.
27 Das Opfer des Gottlosen verabscheut Jahwe, / besonders wenn er es für Schandtaten bringt.
28 Ein falscher Zeuge geht zugrunde, / doch wer zuhört, redet mit Erfolg.
29 Der Gottlose macht ein freches Gesicht, / der Gerechte hat einen sicheren Gang.
30 Keine Weisheit, kein Verstand, / kein Rat besteht vor Jahwe.
31 Das Pferd wird gerüstet für den Tag der Schlacht, / doch der Sieg ist die Sache Jahwes.
22 1 Ein guter Name ist besser als großer Besitz, / Beliebtheit besser als Silber und Gold.
2 Der Reiche und der Arme begegnen sich, / der sie beide schuf, ist Jahwe.
3 Der Kluge sieht das Unglück voraus und bringt sich in Sicherheit, / der Unerfahrene geht weiter und kommt zu Fall.
4 Der Lohn von Demut und Furcht vor Jahwe / ist Reichtum, Ehre und erfülltes Leben.
5 Der Weg des Falschen ist voll Haken und Schlingen, / wer sein Leben liebt, meidet ihn.
6 Gewöhne den Jungen an seinen Weg, / dann bleibt er auch im Alter dabei.
7 Der Reiche hat die Armen in seiner Gewalt, / der Schuldner ist seines Gläubigers Sklave.
8 Wer Unrecht sät, wird Unheil ernten, / der Stock beendet seinen Übermut.
9 Wer großzügig ist, wird gesegnet sein, / denn er teilt sein Brot mit den Armen.
10 Vertreibe den Spötter, dann zieht auch der Zank fort, / das Streiten und Schimpfen hört auf.
11 Wer ein reines Gewissen liebt und gewinnend reden kann, / den nimmt der König zum Freund.
12 Die Augen Jahwes bewachen das Erkennen, / doch die Worte des Falschen fegt er hinweg.
13 Der Faule sagt: Ein Löwe ist draußen, / der bringt mich um, mitten auf dem Platz.
14 Eine tiefe Grube ist der Mund der fremden Frau, / wen Jahwe strafen will, der fällt hinein.
15 Hat ein Kind nur Dummheiten im Kopf, / entfernt man sie durch die Rute der Zucht.
16 Wer den Armen unterdrückt, mehrt dessen Besitz; / wer dem Reichen gibt, verschafft ihm Verarmung*.
17 Hör mir zu! Vernimm die Worte von Weisen / und nimm dir mein Wissen zu Herzen! 18 Es ist gut, wenn du sie auswendig lernst, / damit du sie jederzeit aufsagen kannst. 19 Ich belehre dich heute, / damit du Jahwe vertraust. 20 Vortreffliche Lehren schrieb ich dir auf, / Ratschläge, gut und begründet. 21 Sie zeigen dir, wie zuverlässig Wahrheit ist, / damit du dem, der dich schickte, eine verlässliche Antwort bringst.
22 Beraube nicht den Schwachen, der sich nicht wehren kann, / und benachteilige nicht den Hilflosen vor Gericht. 23 Jahwe schützt die Schutzlosen. / Wer sie beraubt, dem raubt er das Leben.
24 Lass dich nicht mit einem Zornigen ein, / und vom Hitzkopf halte dich fern. 25 Sonst gewöhnst du dich an seine Unart / und bringst dich selber zu Fall.
26 Sei nicht unter denen, die sich durch Handschlag verpflichten, / die Bürgschaft leisten für fremde Schuld. 27 Denn wenn du dann nicht bezahlen kannst, / pfändet man selbst dein Bett.
28 Verrücke die uralte Grenze nicht, / die deine Väter dem Grundstück gesetzt.
29 Siehst du einen, der tüchtig ist in seinem Beruf – Königen wird er dienen / und nicht irgendwelchen, die niemand kennt.
23 1 Wenn du bei hohen Herren zu Tische sitzt, / bedenke immer, wen du vor dir hast. 2 Setz dir ein Messer an die Kehle, / wenn du allzu gierig bist! 3 Und gib acht bei ihren Leckerbissen, / und lass dich durch sie nicht betrügen.
4 Müh dich nicht ab, es zu Reichtum zu bringen, / aus eigener Einsicht lass die Finger davon! 5 Denn eh du dich versiehst, hat er Flügel bekommen / und fliegt wie ein Adler fort durch die Luft.
6 Vom Geizhals nimm keine Einladung an, / seine Leckerbissen begehre nicht! 7 Denn er hat alles abgezählt. / "Iss und trink!", sagt er zu dir, / aber im Grunde gönnt er dir nichts. 8 Den Bissen, den du gegessen hast, musst du erbrechen, / und vergeudet ist jedes freundliche Wort.
9 Sprich nicht zu den Ohren eines Toren, / denn er verachtet deinen guten Rat.
10 Verrücke die uralte Grenze nicht, / auch nicht auf Kosten hilfloser Waisen. 11 Denn sie haben einen mächtigen Beistand, / der ihren Prozess gegen dich führt.
12 Öffne dein Herz für jede Ermahnung, / dein Ohr für verständiges Reden.
13 Erspare dem Knaben die Züchtigung nicht! / Eine Tracht Prügel bringt ihn nicht um. 14 Du schlägst ihn mit der Rute, / doch du rettest sein Leben.
15 Mein Sohn, wenn du klug und einsichtig wirst, / ist das eine herzliche Freude für mich. 16 Und mein Inneres wird jubeln, / wenn Ehrliches von deinen Lippen kommt.
17 Ereifere dich nicht über die Sünder, / sondern bemühe dich täglich, Jahwe zu ehren! 18 Denn das Ende kommt ja noch, / und dann verlierst du deine Hoffnung nicht.
19 Höre mein Sohn und sei klug, / und bleib auf dem geraden Weg! 20 Halte dich von den Weinsäufern fern / und von denen, die im Fleischgenuss schwelgen. 21 Denn Säufer und Schlemmer werden arm, / und Schläfrigkeit kleidet in Lumpen.
22 Hör auf deinen Vater, der dich gezeugt hat, / und verachte deine Mutter nicht, auch wenn sie alt geworden ist. 23 Lass dir die Wahrheit etwas kosten, / auch Weisheit, Selbstbeherrschung und Verstand! / Und gib das alles nie wieder her! 24 Laut jubelt der Vater eines Gerechten; / er freut sich über einen verständigen Sohn. 25 Mögen auch deine Eltern sich freuen, / möge jubeln die, die dich gebar.
26 Gib mir dein Herz, mein Sohn, / und lass dir meine Wege gefallen. 27 Denn die Hure ist wie ein tiefer Schacht, / die Fremde wie ein gefährliches Loch. 28 Sie lauert dir auf wie ein Räuber / und vermehrt die Zahl der untreuen Männer.
29 Wer hat Ach und wer hat Weh? / Wer hat Streit und wer jammert herum? / Wer lässt sich grundlos schlagen, / und wer hat glasige Augen? 30 Die bis spät beim Weine sitzen, / die kommen, um den Mischwein zu kosten. 31 Sieh den Wein nicht an, wie er schimmert, / wie er so rot im Becher funkelt; / wie glatt er durch die Kehle rinnt! 32 Am Ende beißt er wie eine Schlange, / wie eine Viper spritzt er sein Gift. 33 Dann siehst du seltsame Dinge / und redest dummes Zeug. 34 Du fühlst dich wie auf stürmischer See, / als ob du im Mastkorb eines Schiffes liegst. 35 "Man hat mich geschlagen, doch es tat mir nicht weh; / man hat mich verprügelt, ich merkte es nicht. / Wie werde ich nur wieder wach? / Ich brauche einen Schluck, / ich muss wieder hin!"
24 1 Beneide keine bösen Menschen, / sei nicht begierig, bei ihnen zu sein! 2 Denn sie haben nur Verbrechen im Sinn / und reden nur, um Schaden zu tun.
3 Durch Weisheit wird ein Haus gebaut, / durch Verstand gewinnt es Bestand; 4 durch Klugheit füllen sich die Räume / mit wertvollem und schönem Gut.
5 Nur ein kluger Mann ist wirklich stark, / durch Wissen lenkt er seine Kraft. 6 Nur durch kluge Maßnahmen gewinnst du die Schlacht / und durch viele Ratgeber den Sieg.
7 Die Weisheit ist dem Narren zu hoch, / im Rat macht er den Mund nicht auf.
8 Wer nur darauf aus ist, Böses zu tun, / den nennt man einen Bösewicht. 9 Auch die Intrigen eines Dummen sind Sünde, / und ein Spötter ist ein abscheulicher Mensch.
10 Bist du lässig am gewöhnlichen Tag, / versagt deine Kraft auch in der Bedrängnis.
11 Rette die, die man zum Tod hinschleppt, / und die zur Hinrichtung wanken, o halte sie zurück! 12 Wenn du sagst: "Wir haben nichts davon gewusst!", / dann sollst du wissen: Der dir ins Herz sieht, weiß Bescheid, / der auf dich achtet, hat dich durchschaut! / Jedem vergilt er, was er verdient.
13 Iss Honig, mein Sohn, / denn er ist gesund / und ein Genuss für den Gaumen. 14 Doch Weisheit ist heilsam für dein Leben. / Hast du sie gefunden, dann hast du auch Zukunft, / und deine Hoffnung schwindet nicht.
15 Bringe nicht einen ehrlichen Mann / um Haus und Hof, du Gottloser, 16 denn der Gerechte fällt sieben Mal und steht doch wieder auf, / aber Gottlose versinken im Unglück.
17 Fällt dein Feind, so freue dich nicht, / frohlocke nicht, wenn er stürzt, 18 damit es nicht Jahwe missfällt / und er deinen Feind verschont.
19 Reg dich nicht auf über die Bösen, / beneide die Gottlosen nicht. 20 Denn der Böse hat keine Zukunft, / und die Leuchte der Gottlosen erlischt.
21 Ehre Jahwe und achte den König, mein Sohn! / Lass dich nicht mit Aufrührern ein! 22 Denn plötzlich trifft sie das Verderben, / von beiden kommt es über sie.
23 Auch die folgenden Sprüche stammen von Weisen:
Parteilichkeit im Gericht ist niemals gut. 24 Wer zu dem Schuldigen sagt: "Du bist gerecht", / den verfluchen die Leute, ganze Völker verwünschen ihn. 25 Doch denen, die gerecht entscheiden, geht es gut, / über sie kommt Segen und Glück.
26 Eine treffende Antwort ist wie ein Kuss auf die Lippen.
27 Zuerst tu deine Arbeit draußen und bestelle dein Feld! / Danach erst baue dein Haus!
28 Tritt nie als falscher Zeuge gegen jemand auf, / betrüge nicht mit deinen Worten! 29 Sag nicht: "Wie du mir, so ich dir! / Was er mir antut, zahl ich ihm heim!"
30 Ich kam am Feld eines Faulen vorbei, / am Weinberg eines Mannes ohne Verstand. 31 Sieh da, er war ganz überwuchert von Disteln, / seine Fläche mit Unkraut bedeckt, / seine Mauer eingestürzt. 32 Ich schaute hin und nahm es zu Herzen, / ich sah es und zog eine Lehre daraus: 33 Nur noch ein wenig Schlaf, / nur noch ein bisschen Schlummer; / nur noch ein wenig liegen, die Hände gefaltet; 34 wie schnell kommt dann die Armut ins Haus; / wie schnell überfällt dich die Not!
25 1 Auch die folgenden Sprichwörter stammen von Salomo. Sie wurden gesammelt von Männern des Königs Hiskija von Juda.
2 Ist es Gottes Ehre, eine Sache zu verbergen, / so ist es der Könige Ehre, eine Sache zu erforschen.
3 Der Himmel an Höhe, die Erde an Tiefe, und die Gedanken der Könige – unerforschlich sind sie.
4 Entferne die Schlacken aus dem Silber, / dann gelingt dem Goldschmied ein Schmuckstück. 5 Entferne den Gottlosen vom König, / dann regiert er gerecht und seine Herrschaft besteht.
6 Tritt vor dem König bescheiden auf, / und stell dich nicht an den Platz der Großen. 7 Es ist besser, man ruft dich auf den höheren Platz, / als dass man dich vor Edlen herabsetzt.
Was du mit deinen Augen erblickt hast, 8 bringe nicht so schnell zum Gericht! / Denn was willst du machen, wenn dich dein Nächster beschämt?
9 Trag deinen Streit mit deinem Mitmenschen aus, / aber gib nicht das Geheimnis eines anderen preis; 10 sonst verachtet dich jeder, der davon hört, / und du behältst einen üblen Ruf.
11 Wie goldene Äpfel auf silbernen Schalen / ist ein rechtes Wort zur richtigen Zeit.
12 Wie ein goldener Ring, wie feinster Schmuck / ist ein weiser Mahner für ein offenes Ohr.
13 Wie kühlender Schnee am Erntetag, / so ist ein treuer Bote für den, der ihn schickt: / eine erfrischende Freude für seinen Herrn.
14 Wie Wolken und Wind, aber kein Regen, / ist jemand, der Versprechungen macht, sie aber nicht hält.
15 Mit Geduld wird ein Vorgesetzter umgestimmt, / denn eine sanfte Zunge kann den Widerstand* brechen.
16 Hast du Honig gefunden, iss nur so viel dir bekommt, / sonst wirst du ihn satt und erbrichst.
17 Mach dich selten im Haus deines Nächsten, / sonst wird er dich satt und verabscheut dich.
18 Eine Keule, ein Schwert, ein spitzer Pfeil / ist ein falscher Zeuge für seinen Nächsten.
19 Ein brüchiger Zahn und ein schlotternder Fuß, / so ist ein treuloser Mensch in der Zeit der Not.
20 Wenn einer sich auszieht bei Frost, / wenn jemand Essig auf Natron gießt*, / so ist es, wenn man lustige Lieder vor einem Traurigen singt.
21 Wenn dein Feind hungrig ist, gib ihm zu essen, / wenn er Durst hat, gib ihm zu trinken; 22 so sammelst du glühende Kohlen auf seinen Kopf*, / und Jahwe vergilt es dir.*
23 Nordwind bringt Regen / und Klatsch ein verdrießliches Gesicht.
24 Besser auf dem Flachdach zu wohnen / als mit einer zänkischen Frau zusammen im Haus.
25 Kühles Wasser für eine durstige Kehle / ist eine gute Nachricht aus fernem Land.
26 Eine trübe Quelle, ein verdorbener Brunnen, / so ist ein Gerechter, der vor einem Gottlosen wankt.
27 Zu viel Honig essen ist nicht gut, / zuviel Ehre bekommt einem nicht*.
28 Wie eine Stadt mit zerstörter Mauer / ist ein Mann, der sich nicht beherrschen kann.
26 1 Wie Schnee zum Sommer und Regen zur Ernte / passt Ehre zum Dummkopf.
2 Wie ein flatternder Spatz, eine Schwalbe im Flug, / so ist ein unverdienter Fluch: Er trifft nicht ein.
3 Eine Peitsche fürs Pferd, ein Zaum für den Esel / und ein Stock auf den Rücken des Toren.
4 Gib dem Toren keine Antwort, die seiner Dummheit entspricht, / sonst wirst du ihm gleich. 5 Gib dem Dummkopf eine Antwort, die seine Torheit verdient, / sonst hält er sich für klug.
6 Wer Botschaft durch einen Dummkopf schickt, / hackt sich selbst die Füße ab und muss Bitteres schlucken.
7 Schlaff hängen die Beine des Lahmen / und ein Weisheitsspruch im Mund des Dummen.
8 Wer einem Dummen Ehre erweist, / verschnürt einen Stein in der Schleuder.
9 Wie ein Dornzweig in der Hand des Betrunkenen / ist ein Weisheitsspruch im Mund des Dummen.
10 Wie ein Bogenschütze, der auf jeden schießt, / ist einer, der Narren und Strolche einstellt.
11 Wie ein Hund zu seinem Erbrochenen umkehrt, / ist ein Narr, der seinen Unsinn wiederholt.*
12 Kennst du einen, der sich selbst für weise hält? / Für einen Dummen ist mehr Hoffnung als für ihn.
13 Der Faule sagt: "Draußen läuft ein Löwe herum, / ein Junglöwe mitten auf dem Platz."
14 Die Tür dreht sich in der Angel / und der Faule im Bett.
15 Greift der Faule mit der Hand in die Schüssel, / ist ihm die Mühe zu groß: Er bringt sie nicht zurück in den Mund.
16 Ein Faulpelz hält sich für klüger / als sieben Sachverständige.
17 Wer sich in Streit mischt, der ihn nichts angeht, / der packt einen streunenden Hund bei den Ohren.
18 Wie ein Irrer, der mit Brandpfeilen schießt / und mit tödlichen Waffen hantiert, 19 ist ein Mann, der seinen Nächsten betrügt / und dann sagt: "Es war nur ein Scherz."
20 Wo kein Holz mehr ist, geht das Feuer aus; / ist der Verleumder fort, legt sich der Streit.
21 Wie Kohlen die Glut und wie Holz das Feuer, / so schürt ein zänkischer Mann den Streit.
22 Die Worte des Verleumders werden gierig geschluckt / und dringen sehr tief ein.
23 Wie Silberglasur auf Tongeschirr / sind glatte Zungen und ein böses Herz.
24 Ein gehässiger Mensch verstellt seine Worte, / doch im Inneren ist er falsch. 25 Trau seinen schönen Worten nicht, / denn sieben Teufeleien hat er im Sinn.
26 Mag Hass sich hinter Verstellung verbergen, / in der Versammlung wird die Bosheit durchschaut.
27 Wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein. / Wer einen Stein hoch wälzt, auf den rollt er zurück.
28 Eine falsche Zunge hasst ihre Opfer, / und ein schmeichelnder Mund verursacht den Sturz.
27 1 Rühme dich nicht des morgigen Tages, / denn du weißt nicht, was ein neuer Tag bringt.
2 Mag ein anderer dich loben, doch nicht dein eigener Mund; / ein Fremder mag dich rühmen, doch nicht deine eigenen Lippen.
3 Ein Stein ist schwer, Sand eine Last; / noch schwerer wiegt der Ärger, den man mit Dummen hat.
4 Wut ist grausam und Zorn schäumt über, / doch wer besteht vor der Eifersucht?
5 Besser ein offener Tadel / als Liebe, die ängstlich schweigt.
6 Treu gemeint sind die Schläge von dem, der dich liebt, / doch reichlich die Küsse des Hassers.
7 Der Satte verachtet den besten Honig, / dem Hungrigen ist alles Bittere süß.
8 Wie ein Vogel, der weit vom Nest weg fliegt, / ist ein Mensch, der seine Heimat verlässt.
9 Salböl und Weihrauch erfreuen das Herz, / die Freundlichkeit des Freundes die bekümmerte Seele.
10 Den Freund und deines Vaters Freund gib niemals auf! / Lauf nicht zu deinem Bruder, wenn du in Schwierigkeiten bist! / Besser ein Nachbar in der Nähe als ein Bruder in der Ferne.
11 Werde weise, mein Sohn, und erfreue mein Herz, / damit ich den widerlegen kann, der mich beschimpft.
12 Der Kluge sieht das Unglück voraus und bringt sich in Sicherheit; / der Unerfahrene geht weiter und kommt zu Fall.
13 Nimm sein Gewand, denn er hat für den Fremden gebürgt; / pfände ihn aus diesem Grund selbst.
14 Wer frühmorgens seinen Nächsten allzu laut grüßt, / dem wird es als Verwünschung ausgelegt.
15 Ein tropfendes Dach, das am Regentag nervt, / gleicht sehr einer zänkischen Frau. 16 Wer sie aufhalten will, / kann auch versuchen, den Wind festzuhalten / und Öl mit den Fingern zu greifen.
17 Ein Messer wetzt das andere, / durch Umgang mit anderen bekommt man den Schliff.
18 Wer den Feigenbaum hütet, bekommt die Feigen zu essen; / wer seinen Herrn beschützt, wird geehrt.
19 Im Spiegel des Wassers erkennst du dein Gesicht, / im Spiegel deiner Gedanken dich selbst.
20 Totenreich und Unterwelt werden nie satt, / auch die Augen des Menschen sehen niemals genug.
21 Was der Tiegel für das Silber, / der Schmelzofen fürs Gold, / ist der Ruf für einen Mann.
22 Wenn du den Dummkopf im Mörser zerstampfst, / wenn der Stößel ihn trifft wie die Körner, / seine Dummheit treibst du nicht aus.
23 Sorge für dein Kleinvieh, / achte auf deine Herden, 24 denn Geldbesitz ist nicht von Dauer; / selbst eine Krone wird nicht immer vererbt. 25 Ist das Heu gemacht, erscheint das frische Gras, / und man sammelt die Kräuter der Berge. 26 Die Lämmer geben dir Kleidung / und die Böcke Geld für ein Feld. 27 Die Ziegen geben reichlich Milch, / und du hast Nahrung für dein Haus – und noch für deine Mägde den Lebensunterhalt.
28 1 Der Schuldige flieht, auch wenn ihn keiner verfolgt; / der Gerechte tritt sicher auf wie ein Löwe.
2 Ist Aufruhr im Land, vermehren sich die Herrscher; / durch einen klugen und einsichtigen Mann hat das Recht lange Bestand.
3 Ein Armer, der seinesgleichen unterdrückt, / ist wie ein Wolkenbruch, der die Ernte zerstört.
4 Wer das Gesetz verlässt, wird den Gottlosen loben, / wer die Lehre beachtet, bekämpft ihn.
5 Böse Menschen verstehen die Wahrheit nicht; / wer nach Jahwe sucht, versteht alles.
6 Besser arm und ehrlich sein, / als ein Reicher, der krumme Wege geht.
7 Der verständige Sohn befolgt das Gesetz, / doch wer mit Verschwendern Umgang hat, macht seinem Vater Schande.
8 Wer seinen Besitz durch Zins und Wucher mehrt, / sammelt es für einen, der sich über Arme erbarmt.
9 Wer auf Gottes Weisung nicht mehr hört hört -, abscheulich ist selbst sein Gebet.
10 Wer ehrliche Menschen auf böse Wege führt, fällt in die eigene Grube; / doch Aufrechte nehmen Gutes in Besitz.
11 Der Reiche hält sich selbst für klug, / doch ein verständiger Armer durchschaut ihn.
12 Wenn Gerechte triumphieren, ist die Herrlichkeit groß; / sind Verbrecher obenauf, versteckt sich der Mensch.
13 Wer seine Sünden verheimlicht, dem geht es nicht gut. / Doch wer sie bekennt und sie lässt, über den erbarmt sich Gott.
14 Wohl dem, der Gott fürchtet und ehrt! / Ins Unglück stürzt, wer sich ihm verschließt.
15 Wie ein brüllender Löwe und ein gieriger Bär, / so ist ein gottloser Herrscher für ein armes Volk.
16 Mancher Fürst ist arm an Verstand, aber reich an Erpressung. / Wer Ausbeutung hasst, bleibt lange im Amt.
17 Wer einen Mord auf dem Gewissen hat, / flieht oft bis in den Abgrund. / Man halte ihn nicht auf.
18 Wer ehrlich lebt, wird Hilfe finden; / wer krumme Wege geht, / kommt plötzlich zu Fall.
19 Wer seinen Acker bebaut, hat reichlich Brot; / wer windige Geschäfte macht, hat reichlich Not.
20 Ein treuer Mann wird reich gesegnet; / doch wer schnell reich werden will, bleibt nicht ohne Schuld.
21 Parteilichkeit ist gar nicht gut. / Mancher wird zum Verbrecher schon für ein Stück Brot.
22 Nach Reichtum hastet der habgierige Mann; / er weiß nicht, dass Mangel über ihn kommt.
23 Wer einen Menschen zurechtweist, erntet mehr Dank / als einer, der immer nur schmeichelt.
24 Wer Vater oder Mutter beraubt und meint, das sei kein Unrecht, / der macht sich zum Freund des Verbrechers.
25 Wer immer mehr will, erregt nur Streit; / wer auf Jahwe vertraut, hat mehr als genug.
26 Wer auf sich selbst vertraut, ist dumm; / wer der Weisheit folgt, lebt in Sicherheit.
27 Wer dem Armen hilft, hat keinen Mangel, / doch wer die Augen vor ihnen verschließt, / dem mangelt es nicht an Flüchen.
28 Sind die Gottlosen obenauf, versteckt sich der Mensch; / doch wenn sie verschwinden, bekommen Gerechte die Macht.
29 1 Wer eigensinnig Ermahnungen trotzt, / bricht plötzlich zusammen und wird nie mehr heil.
2 Wenn die Gerechten zahlreich sind, freut sich das Volk; / wenn ein Gesetzloser herrscht, seufzt es.
3 Wer Weisheit liebt, erfreut seinen Vater; / wer sich mit Huren einlässt, bringt sein Vermögen durch.
4 Ein König, der für Recht sorgt, gibt seinem Land Bestand; / wer nur Steuern erpresst, zerstört es.
5 Wer seinem Mitmenschen schmeichelt, / legt ein Netz vor seinen Füßen aus.
6 Der Böse verfängt sich im Unrecht, / doch der Gerechte singt vor Freude.
7 Der Gerechte weiß um die Sache der Armen, / der Gottlose ist rücksichtslos.
8 Spötter versetzen die Stadt in Erregung, / Weise beschwichtigen den Zorn.
9 Ist ein Weiser mit einem Narren vor Gericht, / dann tobt dieser und lacht und gibt keine Ruh.
10 Blutmenschen hassen den, der ehrlich ist, / doch die Aufrichtigen retten sein Leben.
11 Ein Trottel lässt jeden Ärger heraus, / ein Weiser hält ihn zurück.
12 Ein Herrscher, der auf Lügen hört, / hat nur gottlose Diener.
13 Der Arme und der Wucherer begegnen sich, / beiden gab Jahwe das Augenlicht.
14 Wenn ein König auch den Schwachen Recht verschafft, / hat sein Thron für immer Bestand.
15 Stock und Ermahnung fördern Vernunft, / doch ein sich selbst überlassenes Kind macht seiner Mutter Schande.
16 Wenn die Gottlosen sich mehren, vermehrt sich das Unrecht; / doch wer auf Gott vertraut, wird sehen, wie solche Leute untergehen.
17 Erziehe deinen Sohn streng, dann wird er dir Ruhe bringen / und dir viel Freude bereiten.
18 Ohne Offenbarung verwildert ein Volk, / doch wohl ihm, wenn es das Gesetz bewahrt.
19 Mit bloßen Worten erzieht man keinen Sklaven, / er versteht sie zwar, hält sich aber nicht daran.
20 Siehst du einen, der unüberlegt redet? / Für einen Dummen ist mehr Hoffnung als für ihn.
21 Wer seinen Sklaven von Kind auf verwöhnt, / wird am Ende von ihm ausgenutzt.
22 Ein zorniger Mann fängt überall Streit an, / und ein Hitzkopf ist reich an Vergehen.
23 Überheblichkeit erniedrigt einen Menschen; / Ehre erlangt, wer nicht hoch von sich denkt.
24 Wer mit einem Dieb die Beute teilt, muss lebensmüde sein! / Er hört den Bannfluch* des Richters, zeigt aber nicht an, was er weiß.
25 Menschenfurcht ist eine Falle, / doch wer Jahwe vertraut, ist geborgen.
26 Viele suchen die Gunst eines Herrschers, / doch nur Jahwe verschafft ihnen Recht.
27 Für den Gerechten ist der Falsche abscheulich, / und für den Schuldigen der, der geradlinig lebt.
30 1 Die folgenden Sprüche stammen von Agur Ben-Jake aus Massa*. Das Wort des Mannes an Itiël*:
"Ohnmächtig bin ich, Gott, / ohnmächtig! Was könnte ich denn? 2 Ich bin zu dumm für einen Mann, / mir fehlt der Menschenverstand. 3 Ich habe keine Weisheit gelernt / und weiß nichts von dem heiligen Gott."
4 Wer stieg je in den Himmel hinauf und kam wieder herab? / Wer hat den Wind in seine Fäuste gepackt? / Wer band die Wasser in ein Tuch? / Wer hat die Grenzen der Erde bestimmt? / Wie heißt dieser Mann und wer ist sein Sohn? / Sag es mir, wenn du es weißt!
5 Was Gott sagt, ist die reine Wahrheit. / Wer Zuflucht sucht, hat in ihm einen Schild. 6 Füg seinen Worten nichts Eigenes hinzu, / sonst weist er dich zurecht, und du stehst als Lügner da.
7 Um zweierlei bitte ich dich; schenke es mir, / solange ich am Leben bin: 8 Falschheit und Lügenwort halte mir fern! / Armut und Reichtum gib mir bitte nicht! / Lass mich das Brot, das ich brauche, genießen, 9 damit ich nicht satt dich verleugne und sage: "Wer ist denn Jahwe?" / und auch nicht verarmt anfange zu stehlen und mich vergreife am Namen Jahwes.
10 Verleumde den Sklaven nicht bei seinem Herrn, / sonst verflucht er dich und du musst es büßen.
11 Was ist das für eine Generation, die den Vater verflucht, / und der Mutter kein gutes Wort gibt; 12 die rein ist in den eigenen Augen, / doch besudelt mit persönlicher Schuld; 13 die hoch von sich denkt / und verachtungsvoll blickt; 14 deren Zähne Schwerter sind / und deren Gebiss scharfe Messer; / die die Hilflosen im Land verschlingt / und die Armen unter den Menschen!
15 Der Blutegel hat zwei Töchter: "Gib her, gib her!" / Drei werden niemals satt, und vier sagen nie: "Es ist genug" – 16 die Totenwelt und der unfruchtbare Mutterschoß; / die Erde, die nicht genug Wasser bekommt; / und das Feuer, das niemals sagt: "Genug!"
17 Ein Auge, das den Vater verspottet / und der Mutter nicht gehorchen will – die Raben am Bach hacken es aus, / und die jungen Geier fressen es auf.
18 Drei Dinge sind mir zu wunderbar, / vier vermag ich nicht zu erfassen: 19 der Weg des Adlers am Himmel, / der Weg einer Schlange auf dem Fels, / der Weg des Schiffes auf hoher See, / der Weg eines Mannes zu einer Frau.
20 Dies ist der Weg einer Ehebrecherin: / Sie genießt, wischt sich den Mund und sagt: / "Ich hab doch nichts Böses getan!"
21 Unter drei Dingen zittert ein Land, / und vier kann es nicht ertragen: 22 wenn ein Sklave König wird / und wenn ein Narr zu Wohlstand kommt; 23 wenn eine Verschmähte geheiratet wird / und wenn eine Sklavin ihre Herrin beerbt.
24 Die vier sind zwar die kleinsten im Land, / doch weiser als die Weisen: 25 Die Ameisen sind kein mächtiges Volk, / doch sammeln sie ihren Vorrat im Sommer; 26 die Klippdachse sind nicht stark, / doch sie bauen ihre Wohnung im Fels; 27 Heuschrecken haben keinen König, / und doch schwärmen sie geordnet aus; 28 Eidechsen fängt man mit der Hand, / und doch sind sie sogar im Königspalast.
29 Drei haben einen stattlichen Gang / und vier schreiten stolz daher: 30 Der Löwe, der Held unter den Tieren, / der vor niemand zurückweicht; 31 der stolzierende Hahn, der Ziegenbock / und der König, wenn die Krieger bei ihm sind.
32 Und wenn du dich stolz erhoben hast und hast dich blamiert, / oder hast du es auch nur gedacht, dann leg dir die Hand auf den Mund; 33 denn das Stampfen der Milch bringt Butter hervor, / das Stoßen der Nase Blut / und das Anstoßen des Zornes Streit.
31 1 Die folgenden Sprüche stammen von König Lemuel aus Massa. Es sind Ratschläge, die er von seiner Mutter erhielt:
2 Was soll ich dir sagen, mein Sohn, / du Sohn meines Leibes, den ich von Gott erbat? 3 Gib nicht den Frauen deine Kraft, / geh nicht die Wege, die Könige verderben.
4 Wein ist nichts für Könige, Lemuel, / Könige dürfen sich nicht betrinken! / Auch Bier ist nichts für einen Herrscher! 5 Sonst betrinkt er sich, / vergisst seine Pflicht / und verdreht dem Armen das Recht. 6 Gib das Bier dem, der zugrunde geht, / den Wein den Verbitterten. 7 Solch einer trinkt und vergisst seine Armut, / und an die Mühsal denkt er nicht mehr.*
8 Sprich du für die Sprachlosen! / Tritt du für die Schwachen und ihren Rechtsanspruch ein! 9 Richte gerecht und verschaffe dem Recht, / der sich nicht helfen kann!
10 * Das kostbarste Juwel, das einer finden kann, / ist eine tüchtige Frau. 11 Ihr Mann verlässt sich auf sie, / und ihm fehlt es nie an Gewinn. 12 Sie tut ihm Liebes und kein Leid / ihr ganzes Leben lang. 13 Sie sorgt für Wolle und Flachs / und verarbeitet es mit fleißiger Hand. 14 Sie gleicht den Handelsschiffen, / denn von weit her holt sie Nahrung herbei. 15 Vor Tagesanbruch steht sie auf, / bereitet die Mahlzeiten vor / und gibt auch den Mägden ihr Teil. 16 Sie überlegt es und kauft ein Stück Feld, / vom Ertrag ihrer Arbeit bepflanzt sie den Weinberg. 17 Sie packt ihre Arbeit energisch an, / ist voller Tatkraft am Werk. 18 Sie merkt, dass ihr Fleiß etwas bringt, / und arbeitet bei Licht bis spät in die Nacht. 19 Nach der Spinnrolle greift ihre Hand, / ihre Finger fassen die Spindel. 20 Für Notleidende hat sie eine offene Hand, / und den Armen gibt sie gern. 21 Sie macht sich keine Sorgen um den Schnee, / denn für alle im Haus hat sie doppelte Kleidung. 22 Sie fertigt schöne Decken an / und kleidet sich in feines Leinen und purpurrotes Gewand. 23 Ihr Mann wird von allen geachtet, / sein Wort zählt im Rat der Gemeinde. 24 Sie fertigt Hemden und verkauft sie, / Gürtel liefert sie dem Händler. 25 In Kraft und Würde ist sie gekleidet / und lacht dem nächsten Tag zu. 26 Was sie sagt, ist gut überlegt, / freundlich gibt sie ihre Weisungen. 27 Sie behält im Auge, was im Hause vor sich geht, / das Brot der Faulheit isst sie nicht. 28 Ihre Söhne stehen auf und preisen ihr Glück, / ihr Ehemann lobt sie und sagt: 29 "Es gibt viele tüchtige Frauen, / doch du übertriffst sie alle!"
30 Anmut täuscht und Schönheit vergeht, / doch eine Frau, die Jahwe ehrt, werde gelobt! 31 Lasst sie den Lohn ihres Schaffens genießen, / ihre Taten sprechen für sie im Rat der Gemeinde.
Gliederung: Sprüche
Das Buch der Sprichwörter