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Das dritte Buch Mose heißt auch Leviticus, weil in ihm die Priestergesetze aufgeschrieben sind und die Priester aus dem Stamm Levi kamen. Die Botschaft, die in den vorgeschriebenen Opfern und Festen liegt, lautet: „Bring dein Leben mit Gott in Ordnung und bleib in seiner Gegenwart!“ Die Opfer sind dabei keine Leistung, die der Israelit bringen musste, sondern eine Heilsgabe Gottes an Israel, um für entstandene Schuld Sühne zu schaffen. Das Buch handelt von Heiligkeit und Heiligung. Dieser Grundgedanke spiegelt sich mehrfach in den Worten: „Seid heilig, denn ich bin heilig!“


3. Mose 14 - Das NT als Bibel 2.0? Die ganze Bibel weist auf Jesus

(Predigt am 08.07.2018 von HJans in der FeG LB)

Wir haben das Alte Testament (AT, ca. 3/4 der Bibel) und das Neue Testament (NT, ca. 1/4 der Bibel). Warum beschäftigen wir uns lieber mit dem NT? Ist das NT die für uns maßgebliche Neuauflage „Bibel 2.0“? Klar, in unserem Umfeld haben wir lieber neu als alt. Es gab ein Windows NT (NT für New Technology), aber niemals ein Windows AT).

Zur Zeit Jesu gab es nur das AT als „Bibel“. Wir brauchen diesen ersten Teil, um den zweiten verstehen zu können. Das zeigt der Bericht von den beiden Emmaus-Jüngern, die vom auferstandenen Jesus die Schrift ausgelegt bekamen. Die vorliegende Textstelle gehört zu den Opferschriften, einem Bereich der Bibel, der mühselig zu Lesen ist. Wer kennt noch den Waschmittelwerbespruch von Clementine: „…damit die Wäsche nicht nur sauber wird, sondern rein.“ So gibt es Anweisungen für Angehörige des Volks Israels, die von einem Aussatz geheilt waren und wieder rein werden wollten.

Das in der Textstelle geschilderte Eintauchen von Ysop in das Blut findet sich im NT wieder: bei der Kreuzigung von Jesus. So ist das Reinigungsverfahren gleich - nur dass Jesus uns mit seinem Opfer ein für alle mal von unserer Schuld gereinigt hat.

Oder beim Ursprung des Passafests, das in 2. Mose 12, 21-23 geschildert wird. Um der 10. Strafe Gottes zu entkommen, die den Pharao letztendlich zum Umdenken zwang, schlachtete das Volk Israel Lämmer und strich die Türposten mit dem Blut ein. Das war ein großes Blutvergießen und der Fingerzeig auf das Vergießen von großem Blut, des Blut Jesu am Kreuz. Jesus hat ein für alle mal das Blutopfer erbracht.

So sagte Jesus, dass er nicht gekommen ist, das Gesetz aufzuheben. Sondern er ist gekommen, um es zu erfüllen, um das endgültige Opfer zu sein.

In der hebräischen Sprache gibt es begrifflich keinen Unterschied zwischen „Du sollst“ und „Du wirst“. So können die 10 Gebote auch mit „Du wirst…“ wiedergegeben werden. Das Gebot des Ehebruchs sagt aus, dass man die Ehe ausschließlich mit dem Ehepartner vollzieht. Jesus erweitert das Gebot, in dem er darauf verweist, dass bereits der Gedanke die Tat gebiert, es bereits also auf unser Denken ankommt. In Jeremia 31,33 kündigt Gott an, „sein Gesetz“ tief in die Herzen (= Gedanken) seines Volkes zu schreiben.

Wir sehen: AT und NT sind beide wichtig, sie ergänzen sich - das NT ist eben nicht die Bibel 2.0, sondern der zweite Teil der Bibel 1.0.


3. Mose 26, 1 - Wie wir dauerhaft erfüllt sein können

(Predigt am 12.03.2017 von SDiewald in der FeG LB)

Der Refrain des Liedes „Herr wohin sonst“ lautet wie folgt:

Aus deinem Mund höre ich das schönste Liebeslied
an deinem Ohr darf ich sagen, was die Seele fühlt
an deiner Hand kann ich fallen, und du hälst mich fest
an deinem Tisch wird mein Hunger gestillt

Dieser Text beschreibt eine Komfortzone wie sie sich Gott vorstellt. Eine solche Komfortzone ist wichtig für uns.

In den beiden vorigen Predigten haben wir gesehen, wie Gott unser Herz repaiert und mit seinem Frieden füllt. Nach der ersten Liebe fangen wir vielleicht wieder an, unser Herz mit alten Dingen zu füllen und verdrängen die Liebe in unserem Herzen, mit der uns Gott gefüllt hat. Wo stehen wir gerade? Wie voll ist unser Herz und wie viel ist mit Gott gefüllt? Wie viel an Unsicherheit, Zweifel hat der Teufel in unser Herz gesät? Wir trauen viel zu wenig auf den Frieden, den uns Gott gibt und lassen uns verunsichern. Dabei darf ich so bleiben wie ich bin, ich muss mich nicht verändern. Wir lassen uns zu oft einreden, dass wir die Liebe Gottes erst verdienen müssen.

Unsere Götzen sehen heute anders aus als im 3. Buch Mose beschrieben, sie sind viel subtiler als eine Steinsäule. Unser Ego ist einerseits ein Gegenüber Gottes, aber auch etwas, was sich selbst in den Mittelpunkt stellen möchte. Steht unser Ego im Mittelpunkt, dann wird Gott leicht zum „Gebetsautomaten“ - es geht um die Erfüllung unserer Wünsche. Unsere Götzen heute sind Geld, Süchte, Sexualität oder die Menschenfurcht (dh. sich nicht zum Glauben zu bekennen).

Gott möchte die „Steine“ in unserem Herzensgefäß herausnehmen, weil sie uns nicht gut tun und seinen Frieden verdrängen. Unser Leben soll von Gott durchdrungen sein wie ein Schwamm, nicht wie ein Stein. Dieses Durchdringen ist ein Kreislauf:

  1. Ich muss erkennen, dass ich ein Problem habe. Wenn unser Lebensbaum keine Früchte trägt, dann ist etwas an der Wurzel, dem Stamm oder den Ästen falsch.
  2. Nach Matthäus 14, 28-29 bittet Petrus um einen Befehl Jesu. Der Wunsch nach einem Befehl hat mit Gehorsam zu tun. Das wichtige beim Gehorsam ist den Blick auf Jesus zu richten und zu halten. Petrus ging unter, als er den Blick abwandte und auf die Gefahr sah.
  3. Das Erkennen und Gehorchen führt uns auf eine neue Ebene der Beziehung zu Gott, so kommen wir Gott näher. Diesen Kreislauf durchlaufen wir immer wieder. Dadurch vergrößert sich unsere Komfortzone, weil wir frei und voller Frieden werden. Es braucht aber Mut und Gehorsam dazu.