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Hesekiël stammte aus einer Priesterfamilie und wurde als Dreißigjähriger am Fluss Kebar in der Nähe Babylons zum Propheten berufen. Vier Jahre vorher war er mit 10.000 anderen Juden von Jerusalem aus nach Babylon verschleppt worden. Zwei Jahre vor seiner Berufung hatten die Verbannten einen Brief des Propheten Jeremia aus dem 1300 km entfernten Jerusalem erhalten, in dem sie ermutigt wurden, sich in der Gefangenschaft einzurichten, denn sie würden insgesamt 70 Jahre lang dort bleiben müssen (Jeremia 29). Der Prophet Hesekiël empfing seine Botschaft hauptsächlich in Visionen und gab sie in Gleichnisreden und –handlungen wieder. Er ist der einzige der großen Propheten, der seine Weissagungen genau datiert. Sein Dienst begann 593 v.Chr. und dauerte mindestens 22 Jahre bis 571 v.Chr. Vor der völligen Zerstörung Jerusalems predigte er Gericht und Buße (bis Kapitel 32), danach aber wurde er zum Tröster und Prediger von Hoffnung und Zuversicht, denn bis ins letzte Detail beschrieb er Israels künftigen Ruhm und Glanz (Kapitel 33-48). Sein Leitmotiv ist die Herrlichkeit Gottes. Kein anderer Prophet benutzte so viele Bilder und visuelle Hilfsmittel wie er. Hesekiël schrieb die empfangenen Botschaften und Erfahrungen selbst nieder.


Hesekiel 22, 18 - Yes or No - unsere Challenge

(Predigt am 04.11.2018 von SH in der FeG LB)

Bei dem Herauslösen von Gold und Silber aus dem Erz ist es wichtig, andere Stoffe wie Kupfer als Schlacke herauszulösen, um so Verunreinigungen zu vermeiden. In Sprüche 17,3 wird dies beschrieben. Und: dass Gott uns prüft. Das mag für manche befremdlich klingen. Dabei geht es mehr um eine Erprobung, quasi wie eine Qualitätskontrolle im Automobilbau, die sicherstellt, dass wir auf die Sicherheit eines Autos vertrauen können. Auch in 1. Petrus 1, 3-7 spricht die Bibel von Prüfung im Sinne von sich bewähren.

Aus Römer 5, 3-6 erkennen wir, dass Leid dazu führen kann, dass wir daran im Glauben wachsen. Gott will uns reinigen und das geht nur im „Feuer“ (Trübsal, Leid). Diesen Prozess möchte Gott mit uns starten. Nehmen wir die Herausforderung an? Das setzt meine Bereitschaft zur Veränderung voraus!

Die Ablehnung der Herausforderung führt zu Bitterkeit, Resignation und führt dazu, dass wir für Gott unbrauchbar werden, wie die Schlacke bei der Goldherstellung. Es gibt keinen Mittelweg zwischen Ja und Nein - wir müssen uns für ein Ja entscheiden. Die Menge-Übersetzung spricht in 1. Petrus 1, 13-16 vom „rüstigen Vorwärtsschreiten“, um heilig zu sein. Heilig bedeutet, Gott ähnlicher zu werden.

Was ist mein Ziel? Lasst uns Sieger und Überwinder sein.


Hesekiel 36, 26 - Jahreslosung 2017

(Predigt am 29.01.2017 von PScheld in der FeG LB)

Geschenke sind so eine Sache… - man kann mit seinem Geschenk auch mal ganz schön daneben liegen und Enttäuschung oder gar Verärgerung auslösen. Dabei ist ein Geschenk etwas, das man zu einer bestimmten Situation gibt, um seinem Gegenüber Freude zu machen. Wie passen die heutige Textstelle und das Jahresmotto unserer Gemeinde - „Beschenkt von Gott leben wir für unsere Freunde“ - zusammen? Dazu später mehr.

Was macht denn ein Geschenk besonders? Wir wollen den Beschenkten nicht nur erfreuen, sondern unsere Beziehung zu dieser Person festigen. Dazu müssen wir uns in das Gegenüber hineinversetzen, ihn kennen und im Alltag begleiten und zuhören, wenn er von seinen Wünschen und Gedanken berichtet. So können wir mit unseren Geschenken überraschen. Das Wort „schenken“ stammt vom Wort „einschenken“ ab. Nach Duden handelt es sich um eine „ohne Entgelt dargereichte Sache ohne Absicht auf eine Gegenleistung.“

Gott kennt uns gut, wir bekommen das passende Geschenk von IHM ganz ohne Gegenleistung. Im Alten Testament steht das „Herz“ synonym für den Verstand, das Denkvermögen. Bei Gottes Geschenk geht es um das miteinander, also darum, dass wir nur gemeinsam in dieser Welt leben können. Mit dem Geschenk erhalten wir die Lebenskraft, um das neue Denken umzusetzen. Erst wenn wir unser Leben gestalten können wir es verändern, dazu benötigen wir Gottes Kraft. Als Hesekiel die Aussage machte, war es Prophetie. Heute wissen wir, dass seine Prophezeiung wahr geworden ist, der Heilige Geist kam zu uns. Bei Hesekiels Prophetie geht es darum, dass Gott groß sein will unter uns, er will von uns als unser Gott anerkannt werden. Deshalb macht ER etwas: er sendet Jesus Christus zu uns und lässt den Heiligen Geist über uns kommen. So ist unser Gemeindemotto sicherlich in Hesekiel 36, 26 begründet.

So toll ein Geschenk auch sein mag, irgendwann ist Alltag. Wir gewöhnen uns an das Geschenk und nehmen es nach einiger Zeit als Selbstverständlichkeit wahr. Gott schenkt uns ein neues Herz und einen neuen Geist. Wie können wir diese Freude aufrecht erhalten? Sich beständig über ein Geschenk zu freuen ist schwierig, eigentlich wollen wir immer wieder neu beschenkt werden. Gott will, dass wir sein Geschenk weitertragen (vgl. hierzu den Missionsbefehl nach Matthäus 28) - der Missionsbefehl betrifft uns alle. Wir sollen in dem neuen Geist leben, damit andere erkennen, dass Gott der Herr ist. Wir geben das Geschenk weiter, Gott gibt uns die Kraft und Vitalität dazu. Die Freude darüber, dass etwas funktioniert hat, dass wir ein Geschenk weitergeben konnten - das ist die immer wieder auflebende Freude über das Geschenk an uns.