Ursprünglich bildeten beide Chronikbücher ein einziges Werk. Das erste Buch beginnt bei Adam und behandelt die Zeit bis zum Tod von König Saul nur in Stammbäumen mit eingefügten Kurzgeschichten. Erst mit David wird es ausführlicher. Das zweite Buch der Chronik berichtet nach der Reichsteilung (Kapitel 11) praktisch nur von der Herrschaft der Nachkommen Davids im Südreich Juda. Die Chronik ist nicht einfach eine Wiederholung der Königsbücher, sondern bietet eine Vogelperspektive der Geschichte Israels. Sie betont die Erhabenheit Gottes, der trotz menschlichem Versagen seine Pläne erfüllt. Die jüdische Überlieferung nennt Esra als Verfasser. Sein Bericht stützt sich auf viele frühere Quellen, zum Beispiel auf die „Chronik des Königs David“, 1. Chronik 27,24; das „Buch der Könige von Juda und Israel“, 2. Chronik 16,11; die „Geschichte der Könige von Israel“, Kapitel 33,18; die „Geschichte des Propheten Natan“ usw. Viele Elemente, die in den Samuel- und Königsbüchern berichtet werden, ließ der Verfasser weg, weil sie für seine eigentliche Absicht unwesentlich waren. Er wollte vor allem die bewahrende Gnade Gottes für sein Bundesvolk durch den messianischen König David zeigen.
(Predigt am 08.03.2020 von JH in der FeG LB)
Salomo kommt aus einer verkorksten Familie. Zwei seiner Brüder wollen seinen Vater als König stürzen, ein anderer vergewaltigt seine Schwester. David ließ seinen Söhnen wohl vieles durchgehen. Er hatte seine Kinder vermutlich nie gefragt „Wieso tust du das?, obwohl das eine wichtige Erziehungsfrage ist.
Batseba, mit der David den Salomo in Ehebruch gezeugt hat, erhält die Zusage, dass Salomo König werden wird. In der Textstelle wird berichtet, wie Gott dem Salomo die Erfüllung eines Wunsches anbietet. Salomo ist klug und bittet um Weisheit. Das gefällt Gott gut und deshalb gibt er ihm auch Reichtum und ein langes Leben dazu.
Die Weisheit Salomos zeigt sich unter anderem in dem berühmten Salomonischen Urteil. Zwei Frauen behaupten, die rechtmäßige Mutter eines Kindes zu sein. Salomo entscheidet, dass das Kind mit dem Schwert halbiert werden soll, so dass jede Frau eine Hälfte erhält. Darauf bricht die wahre Mutter in Tränen aus und verzichtet zum Wohl des Kindes auf ihren Anspruch.
In 1. Könige 3 wird berichtet, dass Salomo den Herrn liebte. „Nur“ macht er Götzendienst, in dem er Opfer auf den Höhen bringt. Welche solcher Höhenopfer gibt es in unserem Leben?
Letztendlich verleiten Salomos viele ausländische Frauen sein Herz zum Götzendienst. Gott hatte den Israeliten geboten, nur Frauen aus dem eigenen Land zu nehmen. Salomos Wohlstand führt ihn zu Selbstzufriedenheit und Egoismus und das führt ihn weg von Gott. Weisheit bedeutet, auf Gott zu schauen. 1.000 Frauen zu haben und darunter viele ausländische Frauen - das spricht nicht für Weisheit!
Wir können vereinfacht nach zwei Fragen handeln: Was ist gut (=weise)? oder „Worauf habe ich Bock?“ Das Lustprinzip kann unser Leben bestimmen. Schauen wir uns die Kinder an, auf was diese alles „Bock“ haben - Süßigkeiten, Erlebnisse usw.
Salomo wurde älter, aber nicht weiser. Hiob war am Lebensende zufrieden und lebenssatt. Salomo starb im Unfrieden. Jesus ist weiser als Salomo, er hat mit dem Kreuz keinen Schiffbruch erlitten, sondern nicht seinen Willen, sondern den Willen Gottes getan!