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In der hebräischen Bibel bilden die beiden Chronikbücher ein einziges Werk, das an den Schluss des hebräischen Kanons gestellt wurde, um ihm besonderes Gewicht zu verleihen. Das Werk beginnt mit der Schöpfung und schließt mit dem Ende der babylonischen Gefangenschaft, konzentriert sich aber vor allem auf die Geschichte der jüdischen Könige. Es ist fast ausschließlich eine Bearbeitung aus vorhandenem Quellenmaterial. Damit sollte den aus dem Exil heimgekehrten Juden eine geistliche Orientierung durch Rückbesinnung auf die Vergangenheit gegeben werden. Das erste Buch der Chronik beginnt bei Adam und enthält viele Geschlechtsregister, um sicher nachweisen zu können, welche Familien in diesem zweiten Staat vertreten waren. Denn Gottes Erlösungsplan war an sie gebunden. Es gibt eine Anzahl Argumente dafür, dass der Priester Esra beide Bücher um 430 v.Chr. zusammengestellt hat.


1. Chronik 13-16 - Feiern, David und die Bundeslade

(Predigt am 20.10.2019 von LK in der FeG LB)

David erkennt, dass die Bundeslade nach Jerusalem gehört. Beim ersten Anlauf kommt Usa ums Leben, weil er die Lade zu stützen versucht. Ist das nicht ein übertriebenes Handeln von Gott? In 2. Samuel 6 liest man, dass David versäumt, die Bundeslade so zu transportieren, wie es Gott geboten hat. Hätte David sich daran erinnert, wäre Usa nicht zu Tode gekommen.

Beim zweiten Anlauf macht es David richtig. Die Ankunft in Jerusalem wird ein Fest. Nur Michal, eine Tochter Sauls und Frau Davids, ist nicht glücklich. Sie beobachtet das Fest von ferne. Das ist doppeldeutig, da sie auch dem Verhalten von David ferne steht.

Das Tragen eines Schurzes bedeutet, dass man diesen über dem Obergewand angezogen hat, also nicht nur mit einem Schurz bekleidet tanzt. So war es Brauch für die Priester. Michael stört sich also, dass sich der große König zum Priester erniedrigt. David geht in seiner Antwort an sie noch weiter und zeigt ihr auf, dass er aus Ehrfurcht vor Gott sich noch viel mehr erniedrigen würde. An David zeigt sich:

1. Seine Idendität: David weiß um seine Rolle, er braucht sich nicht durch Kleidung definieren und kann sich unter seiner Würde kleiden.

2. Gottes Ehre hat für David Priorität: geringer werden heißt wörtlich „qalal“ = leicht werden/ machen. Gottes Ehre wiegt für David schwerer als seine eigene Stellung.

Wie werden wir demütig? Es liegt an unseren Gedanken. Wenn wir verliebt sind, dann kreisen unsere Gedanken nur noch um den anderen. Das bestimmt unser Handeln. So ist es für uns wichtig, nicht an unsere Belange zu denken, sondern an Gott. In Philipper 4,8 gibt Paulus genau diese Empfehlung. Unsere Gefühle folgen unseren Gedanken und Beziehung färbt ab. Bibellesen und Beten sind der Schlüssel dazu. Wenn wir die Bibel lesen, dann sollten wir uns immer fragen, was die Stelle über Gott und über mich sagt.

Zum Schluss empfehle ich das Buch „Nachfolge feiern“ von Richard Foster.