Bibelstudium lässt sich in fünf wesentliche Aktivitäten gliedern:

1. Hören – Unser erster Kontakt mit dem Wort Gottes geschieht meist durch das Hören einer Predigt, einer Auslegung der Bibel, wie Paulus an die Römer schreibt: „Und wie sollen sie an den glauben, von dem sie noch nichts gehört haben? Und wie sollen sie von ihm hören, wenn es ihnen keiner sagt? … Der Glaube kommt also aus dem Hören der Botschaft und die Verkündigung aus dem Wort von Christus.” (Römer 10, 14.17 NeÜ) Keiner von uns erreicht je den Stand geistlicher Selbstversorgung, in dem diese Belehrung durch andere überflüssig wird. Wir brauchen Unterweisung und natürlich auch Gemeinschaft. Deswegen müssen wir auch weiterhin zum Hören des Wortes Gottes zusammenkommen.

2. Lesen – Noch besser als das Hören ist das Lesen der Bibel. Hierbei wird man nicht durch andere, sondern in gewisser Hinsicht durch Gott selbst belehrt. Deshalb steht im letzten Buch der Bibel: „Glücklich ist, wer diese prophetischen Worte liest, und alle, die sie hören und danach handeln.” (Offenbarung 1,3 NeÜ) Wenn wir uns in der Bibel nicht auskennen, werden wir leicht in die Irre geführt. Wir brauchen einen Gesamtüberblick! Wir können es uns nicht leisten, vom Glauben Abrahams keine Ahnung zu haben oder von der Not Hiobs, und wir müssen wissen, wie Daniel seine Prüfung bestand oder worauf es beim Dienst des Titus ankam. Ein Bibelleseplan wie der vorliegende, der in kurzer Zeit durch die ganze Bibel führt, kann dabei recht nützlich sein.

3. Studieren – In der Apostelgeschichte wird einmal von Juden berichtet, die das vorbildlich taten: „Die Juden in Beröa aber waren unvoreingenommener als die in Thessalonich. Sie nahmen die Botschaft bereitwillig auf und studierten täglich die Heiligen Schriften, um zu sehen, ob das, was Paulus lehrte, wirklich zutraf.“ Das Lesen vermittelt die Breite, das Studium die Tiefe des Wortes Gottes. Wir dringen durch das Studium tiefer in eine Stelle oder ein Thema ein. Deshalb ist Studieren schwieriger als Lesen. Man braucht mehr Konzentration und Disziplin. Man muss Fragen stellen, sorgfältig analysieren, Übersetzungen vergleichen, Parallelaussagen prüfen, bei anderen Auslegern nachlesen, sich über geschichtliche Fakten informieren, Schlussfolgerungen ziehen und in ein logisches Konzept einbinden und schließlich Ergebnisse formulieren. Jeder Christ sollte nach den Möglichkeiten, die ihm gegeben sind, die Bibel studieren . „Eigentlich müsstet ihr längst andere unterrichten können, statt dessen braucht ihr jemand, der euch noch einmal die Anfangselemente der Botschaft Gottes beibringt. Ihr braucht wieder Milch, statt fester Nahrung.” schreibt der Hebräerbrief. (Hebräer 5, 12 NeÜ) Es wäre nicht gut, wenn diese Einschätzung auf uns zuträfe. Übrigens: Man findet immer Zeit für das, was einem wichtig ist!

4. Nachsinnen – Beim Nachsinnen öffnet sich unser Verständnis für eine biblische Aussage, unsere Gefühle binden sich an das Wort und unser Wille wird angespornt. Wer einen Vers in seinen Gedanken unter verschiedener Betonung eine Zeitlang ständig wiederholt, wer darüber nachdenkt, um seine Bedeutung zu erfassen, wird mit göttlichem Reichtum beschenkt. “Wie beneidenswert glücklich ist der, der … Lust hat an der Weisung Jahwes, und über sein Wort Tag und Nacht sinnt!“ Ihm gelten besondere Verheißungen, wie Psalm 1 deutlich macht.

5. Auswendiglernen – Voraussetzung für solches Nachsinnen ist, dass man das Wort zunächst im Kopf hat, damit es dann auch ins Herz aufgenommen wird und das Handeln bestimmen kann, wie Psalm 119 sagt: „Dein Wort prägte ich tief in mir ein, damit ich nicht sündigte gegen dich.” (Psalm 119, 11 NeÜ)

Wenn wir uns im Wort Gottes gründlich auskennen und versuchen, danach zu leben, sind wir am besten gegen jede Art von Versuchungen und Angriffen auf die Bibel geschützt. Persönliche Notizen helfen, das Erkannte festzuhalten, und der sanfte Zwang zur Niederschrift bewahrt vor allzu oberflächlichem Lesen. Unter dem Reiter „Diskussion“ können die Gedanken für alle Nutzer dieser Site hinterlegt werden.

Eine weitere Hilfe zur Anwendung des Textes können auch die folgenden Fragen sein. Man frage sich schon beim Lesen: Spricht der Text von